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Auftakt zur Bürgerbeteiligung

Die Stadt Wuppertal und das Quartierbüro der Sozialen Stadt luden zur Auftaktveranstaltung in Sachen Bürgerbeteiligung Umfeldgestaltung Berliner Platz.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAGewohnt souverän und unterhaltsam führte Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn durch das Programm der Auftaktveranstaltung.
Die atmosphärisch ausgeleuchtete Immanuelskirche war von zahlreichen interessierten BürgerInnen besucht. Es begann mit einem Versprechen: „Der erste Teil des Abends vermittelt Informationen zur Bürgerbeteiligung, zur Umfeldgestaltung rund um den Berliner Platz und wird nicht länger als 45 Minuten dauern – damit Sie alle Zeit haben, Ihre Ideen, Anregungen und Fragen zum Thema hier zu äußern“, kündigte Stefan Kühn an.
Vorweg sei gesagt: Den Infoteil brachten der Sozialdezernent und seine MitstreiterInnen in gut 30 Minuten über die Bühne.

Bezirksbürgermeisterin Christel Simon, Diakoniedirektor Dr. Martin Hamburger und Patricia Knabenschuh von der Koordination Stadtteilentwicklung – Projekt Soziale Stadt führten in das Thema ein. Anschließend erläuterten Benjamin Simon vom zuständigen Geschäftsbereich Stadtentwicklung, Bauen, Verkehr, Umwelt und die Quartiermanagerin Stefanie Rolf die wesentlichen Elemente des nun beginnenden Beteiligungsverfahrens.
Dies sieht einen Dreischritt vor:
Die Auftaktveranstaltung in der Immanuelskirche möchte Informationen vermitteln und die Menschen in Oberbarmen motivieren, sich einzubringen.

In der zweiten Phase werden Befragungen der BewohnerInnen im Viertel vom Quartierbüro VIERZWOZWO durchgeführt. Dazu gibt es Sprechzeiten im Berliner Plätzchen (s.u.); aber das Team wird auch auf zahlreichen Veranstaltungen im Quartier präsent sein und die BesucherInnen nach ihren Ideen und Wünschen für die Umfeldgestaltung befragen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, Anregungen über ein Online-Formular (s.u.) zu übermitteln oder auf den bekannten Wegen Kontakt zum Quartierbüro aufzunehmen.
Am 08. November werden in der Färberei erste Zwischenergebnisse öffentlich präsentiert.
Parallel dazu wird ein Stadtplanungsbüro über eine EU-weite Ausschreibung gesucht, das die Ideen aus der Bevölkerung aufgreifen und in einer Planungswerkstatt federführend verarbeiten soll. Bis März soll dieses Büro gefunden sein.

Ab April 2017 geht es im dritten Schritt an die Planerstellung, die Abstimmung mit den politischen Gremien und die Umsetzung der Maßnahmen.

Soweit die ersten Informationen. In der sich anschließenden Diskussion stellten die BesucherInnen vor allem Fragen, die zur Klärung manch offener Sachverhalte beitrugen.
So scheint nicht allen BürgerInnen bewusst zu sein, dass es keineswegs um eine umfassende Umgestaltung des Berliner Platzes geht – vielmehr steht das Umfeld des Platzes im Fokus: Von der Rittershausener Brücke bis zum Schöneberger Ufer. Auch die Nordseite der B7, die Langobardenstraße wird auf Wunsch einiger Anwesender mit in Betracht gezogen.
Hintergrund ist der Umstand, dass es eine Bindungsfrist für den aktuellen Berliner Platz gibt, bis zu deren Ablauf keine echte Umgestaltung möglich ist. Denn die Stadt würde anderenfalls in die Rückzahlungspflicht von früheren Fördermitteln geraten. Strittig blieb der konkrete Termin des Ablaufs der Förderphase.

Die Frage nach den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln konnte Benjamin Simon hingegen klar beantworten: 1,69 Millionen Euro sind im Etat eingestellt, hinzu kommen die Kosten für das Planungsbüro.

Interessant war, dass mehrfach geäußert wurde, eine bauliche Veränderung des Platzes und seines Umfeldes sei gar nicht so dringlich – denn der Ort würde ja weitgehend angenommen. Stattdessen wurde angeregt, stärker inhaltlich zu arbeiten: Mit sozialen und kulturellen Projekten solle darauf hin gewirkt werden, andere und mehr Veranstaltungen auf den Platz zu holen, das Quartier zu beleben und die Kriminalitätsrate zu senken. Das sei wichtiger, als eine große „Investition in Steine.“

Andere Vorschläge betrafen die stärkere Einbindung der Wupper, des Busbahnhofes und des ehemaligen Postgebäudes in die Planungen. Just an dieser Stelle outeten sich Besucher des Abends als Eigentümer des Postgebäudes und versicherten, für tragfähige Ideen aller Art offen zu sein – was von der Versammlung freudig zur Kenntnis genommen wurde.
So hat bereits der Auftakt des Beteiligungsverfahrens zu neuen Kontakten geführt, aus denen ein wichtiger Ankerpunkt für die weitere Arbeit erwachsen könnte.

Sprechstunden des VIERZWOZWO im Berliner Plätzchen (Berliner Str. 173):
Mi, 14. September
Mi, 28. September
Mi, 12. Oktober
Mi, 19. Oktober
Immer von 14h bis 17h

Den Kurzfragebogen zur Umfeldgestaltung Berliner Platz finden Sie hier. Einfach ausdrucken, ausfüllen und ans VIERZWOZWO schicken, mailen oder dort abgeben.