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Planung

Verfügungsfonds fördert neue Projekte

Der Beirat zum Verfügungsfonds der Sozialen Stadt beriet auf seiner ersten Sitzung des Jahres über neue Projektanträge: Alle fünf Ideen wurden für gut befunden und bewilligt.
Im Folgenden stellen wir die Konzepte vor.

Wichlinghausen von A bis Z
Ziel des Projekts ist es, ein Stadtteil-Lexikon für Wichlinghausen und Oberbarmen zu produzieren. Das Besondere daran: Inhalte und Gestaltung werden von Kindern aus den Quartieren vorgegeben. Kinder vermitteln also Kindern (und deren Familien) Besonderheiten des Stadtteils aus ihrer eigenen Sichtweise
Die Künstler Detlef Bach und Andy Dino Iussa veranstalten in Einrichtungen der Kinderbetreuung und –erziehung (Grundschulen, Gruppen in außerschulischen Einrichtungen) Workshops mit den Kindern. Die dabei entstehenden Beiträge – Zeichnungen, Malereie, Collagen, aber auch Texte / Zitate / O-Töne) nehmen Bezug auf Orte, Menschen oder Ereignisse in Wichlinghausen und Oberbarmen. So entsteht ein Kinderlexikon, das den Stadtteil aus der unbefangenen Perspektive der Jüngsten charmant portraitiert.

(Judith Steinhard / Stadtteilbibliothek und Detlef Bach)

Ausgangsort der Arbeit ist die Stadtteilbibliothek Wichlinghausen, die so verstärkt als Bildungs-, Lern- und Begegnungsort für Kinder im Viertel in den Fokus rückt. Die Kinder erleben und erlernen kreative Gestaltungsmöglichkeiten und –mittel, die im Schulunterricht eher selten vermittelt werden können.
Projektträger ist die Vereinigung der Freunde der Stadtbibliothek Wuppertal e.V.

Der Inselraum
Der Kunstraum 33 in der Hermannstraße wird unter der Leitung von Gisela Kettner und Thomas Hilbig zum „Inselraum“, der allen Interessierten zu festen Zeiten wechselnde Angebote mit unterschiedlichen Schwerpunkten (zum Beispiel Malerei oder Drucktechniken, Arbeit mit Ton oder Skulptur) offeriert. Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, Menschen mit und ohne Einschränkungen sind gleichzeitig angesprochen und können sich in diesem Atelier mit unterschiedlichen persönlichen Themen austauschen und beschäftigen.
In der Anfangsphase rechnen die Akteure damit, ca. 120-150 Menschen direkt ansprechen zu können, die im direkten Umfeld des Ateliers auch als Multiplikatoren dienen können. Viele dieser Menschen fragen regelmäßig nach Möglichkeiten, das Atelier zu nutzen.
Kunst soll hier helfen, die Themen Inklusion und Diversität mit Leben zu füllen.

(Gisela Kettner und Thomas Hilbig)

Die Zusammenführung unterschiedlichster sozialer, gesellschaftlicher, altersdifferenzierter Gruppen und Menschen mit unterschiedlichen kulturellen, nationalen Hintergründen ist das Ziel.
Projektträger ist der SKJ, der hier mit der Färberei (Ausstellung), mit „Verein(t) in Wuppertal“ und mit dem K1, mit der Förderschule Johannes Rau, mit dem „Haus am Bilten“ (Wohngemeinschaft für behinderte Menschen) und mit dem Altenheim am Dieck kooperiert.

KulturTrasse 2017 in Wichlinghausen
Am 2. und 3. September 2017 findet zum ersten Mal das Festival KulturTrasse statt. Die KulturTrasse ist eines der Projekte von „WUPPERTAL 2025 Strategie für Wuppertal“ und soll in unserer Stadt eine besondere kulturelle Marke setzen. Die Idee knüpft an das bekannte Format Viertelklang an. Nun ist Wichlinghausen eines von drei Zentren der KulturTrasse (neben Bahnhof Mirke und Bahnhof Vohwinkel). So soll Wichlinghausen zu einem kulturellen Magnetfeld und gerade für junge Menschen zu einem Hotspot werden: Wicked Woods wird zum Ort für junge Kultur mit „Uncle Ho“ auf der Bühne, einem ansprechenden kulturellen Programm von und mit Kindern und Jugendlichen, sowie mit Kurzfilmen des Wuppertaler Medienprojektes. Im benachbarten Container tritt Club de Belugas auf einer Open-Air-Bühne auf, gefolgt von Sax für Fun.

(Monika Heigermoser, Kulturbüro)

Durch das attraktive Programm erhält Wichlinghausen wesentlich mehr Bekanntheit und wird gestärkt.
Projektträger ist das Kulturbüro der Stadt Wuppertal.

Lichterfest
Am 4. November (Alternative 11.11., der Termin ist noch in der Abstimmung) in der Zeit von 13.30 bis 20.00 wird das 3. Lichterfest stattfinden. Zu Beginn der dunklen Jahreszeit soll Wichlinghausen an einem Tag erneut ganz besonders strahlen. Unter Beteiligung von vielen gewerblichen Ausstellern, aber auch von Schulen, Kindergärten, Vereinen, Religions- und Integrationsgruppen feiert das Quartier ein Fest mit vielen Attraktionen für Groß und Klein rund um das Thema Licht.
Auf dem Gelände der Wichlinghauser Kirche werden verschiedenste Attraktionen geboten. Das Fest ist in drei Bereiche aufgebaut: Die Kirche (Klönen bei Kaffeehausmusik), das Zelt (Kunsthandwerkermarkt) und der Außenbereich (internationale Essmeile und die Hauptbühne).
Auf der Wiese finden die Feuershow sowie der Abschluss des Martinszuges statt.
Als besondere Attraktion werden die Wichlinghauser Bürger aufgefordert, an diesem Tag ihre Fenster mit einem besonderen Licht zu beleuchten und so ein Zeichen für Wichlinghausen zu setzen.

(Kornelia Lüken, WiW e.V.)

Das Lichterfest soll verdeutlichen, „auf welch hohem Niveau man in Wichlinghausen gut leben kann, welche künstlerische Vielfalt es dort gibt, wie gut Zusammenleben funktionieren kann.“ Wichlinghausen als Standort mit Tradition, Vielfalt und Zukunft.
Projektträger ist der WiW, Wir in Wichlinghausen e.V., der mit verschiedene Vereinen und dem SKJ Wichlinghausen Stadtteilservice kooperiert. Außerdem wirken Kitas und Schulen aus dem Quartier sowie Wichlinghauser Musikprojekte mit. Kooperationspartner aus Vereinen mit internationalem Hintergrund sind ausdrücklich gewünscht und werden noch gezielt angesprochen.

Mitmachmuseum
Das Mitmachmuseum in der ehemaligen Bünger-Fabrik soll Ort und Projektwerkstatt für Alltagsgeschichte, -kultur, -gegenstände, Technik- und Mobilitätsgeschichte; ein Archiv für mündliche Geschichtsschreibung werden. Ein Museum für die Menschen in Oberbarmen und Wichlinghausen, die eingeladen werden, alltäglich gegenwärtige und alltagsgeschichtliche Zusammenhänge zu recherchieren, Lebens-, Stadt(teil)- und Migrations- Integrationsgeschichten zu erzählen, alltägliche Dinge ihres Lebens zusammenzutragen, zu archivieren und integrative und generationsübergreifende Projekte zu entwickeln, um daraus etwas Neues entstehen zu lassen. So will das Projekt in Zeiten rasanter Entwicklungen (Einwanderung, elektronischer Fortschritt, demographische Entwicklung u.v.m.) das persönliche Umfeld, die Lebenswelt der Menschen und die geschichtliche Entwicklung des Stadtteils bewahren und gegenseitiges Verstehen fördern.
Das Konzept knüpft an das seit 2009 bestehende Biografie-Projekt „Wichlinghauser Erzählrunde“ an, das hier neu aufgegriffen wird. Die Geschichten der Teilnehmer/innen werden in Erzählrunden erzählt, aufgenommen, transkribiert und zu einem späteren Zeitpunkt dokumentiert (Broschüre/Ausstellung mit Text & Bilder – Fotos der Zeitzeug/innen). Das Projekt wird von einem offenen „Kompetenzteam“ vorbereitet, das über eine EFI-Fortbildung (Erfahrungswissen für Initiativen) geschult wird.

(Marie Luise Barkhoff und Peter Holbeck / Wuppertal Achse e.V.)

Zahlreiche Kooperationspartner sind bereits mit am Start: Nordstädter Bürgerverein, BoB Kulturwerk, Schreibwaren Schmitz-Lohne, K1 Art-Café, Skatefabrik Wuppertal e.V., Stiftung Regionale Verkehrsgeschichte Wuppertal.
Projektträger ist der Wuppertal Achse e.V.

Im Anschluss an die Abstimmung zu den Projektanträgen diskutierte der Beirat über die Frage, ob das Gremium künftig stärker als Initiator von Projekten auftritt.


Darüber und über die Möglichkeit, eigene Fördervorgaben zu entwickeln, wird der Beirat auf einem gesonderten Treffen weiter beraten.