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„Musikwerkstatt“ geht an anderen Orten weiter

Bei der Musikwerkstatt lernten die Kinder auch Instrumente kennen. Foto: Kalle Waldinger

Die Musikwerkstatt für Kinder und Jugendliche sowie die RAP-Workshops, die 2017 stattfanden, gehen trotz Auslaufens der Finanzierung über den Verfügungsfonds „Soziale Stadt“ weiter. Allerdings finden die Workshops, Bandproben und Auftritte nun nicht mehr in Wichlinghausen, sondern an anderen Orten statt. Kalle Waldinger vom Wuppertaler Rockprojekt, Ideengeber für die „Musikwerkstatt“ und Hausherr der „Villa Rock“, zieht eine positive Bilanz.Die Workshops der Musikwerkstatt waren wöchentlich am Sonntag, in der Regel von 13.00 bis 15.00 Uhr, oft auch länger in der Villa Rock. Die Teilnehmer konnten ihre musikalischen Erfahrungen ausweiten und zusammen mit anderen Kindern und Jugendlichen entspannte und kreative Stunden rund um die Musik verbringen. Die einen kamen zum Schnuppern, die meistens erwarben Grundkenntnisse an einem Instrument, ein harter Kern wird musikalisch auch in Zukunft zusammenarbeiten. Durch die Musikwerkstatt gab es auch Einblicke in die Arbeitswelt, vor allem durch die Beteiligung an der technischen Installation, den Musikaufzeichnungen, der visuellen Dokumentation und an Medienproduktionen.

Junge Musiker lernten sich kennen und vernetzten sich. Foto: Kalle Waldinger

Die Sonntagsproben zogen immer neue Teilnehmer an. Es war üblich, dass die kleinen Kinder um 12.30 Uhr mit dem Bus am Wichlinghauser Markt abgeholt und zur Villa Rock begleitet wurden. Manche Eltern sprachen die Coaches im Bus an und kamen dann mit ihren Kindern zur Probe, Cousinen und Nachbarskinder wurden mitgebracht. Somit gab es sonntags Workshops, die mit 30 Kindern von der Anzahl her wie eine Schulklasse waren und vom Alter zwischen 6 und 18 Jahren oszillierten. Nach dem verpflichtenden gemeinsamen Singen (ca. 40 Minuten) teilten sich die Kids den Coaches zu und erhielten im Haus verteilt Instrumentalunterricht. Die ‚Villa Rock‘ beherbergte zudem im Rahmen der Musikwerkstatt ein Roma-Orchester mit elf jungen Musikern um einen 16-jährigen Sänger aus Wichlinghausen, die stundenlang probten und sich mit den Monaten neu formierten.

Bei gemeinsamen Konzerten wurde das Gelernte präsentiert. Foto: Kalle Waldinger

Konzerte und eine CD
Ein gemeinsamer Höhepunkt der Musikwerkstatt Oberbarmen/Wichlinghausen war eine CD-Produktion. Die CD mit einem gesprochenen Vorwort von Sozialdezernent Stefan Kühn soll bald erscheinen. Konzerte gab es beim Marktfest des BOB Kulturwerks, mehrmals im WiKi, die Sänger sangen auf dem Markt, beim SKJ und auf der Trasse vor dem Wicked Woods. In der Villa Rock stand die Tür Besuchern immer offen, es gab extra beworbene offene Proben bei Wuppertal 24 Stunden live und zu weiteren Anlässen.

Es sollte betont werden, dass die Musikwerkstatt den Charakter einer ‚Offenen Tür‘ bekommen hat. Die Türen der Villa Rock bleiben weiterhin geöffnet für Kinder und Jugendliche aus Oberbarmen und Wichlinghausen.

RAP-Workshops
Die RAP-Workshops im WiKi fanden jeden Dienstag von 18.00 bis 20.00 Uhr unter der Leitung von Niklas Krämer (Mooon) und Aleksander Warzecha statt. Teilnehmer der Rap-Abteilung vom WiKi proben seit einem Jahr zusätzlich mehrmals die Woche ebenfalls in der Villa Rock. Es entwickelten sich rasch feste Besucherteams, das Alter oszillierte von 12-14-Jährigen und Jugendlichen zwischen 16 und 22. Die Besucher lernten Beats zu produzieren, tauschten sich aus über ihre Tracks und Sounds, arbeiteten an Texten und neuen Rap-Titeln, arbeiteten unter Anleitung oder in selbst gewählten Gruppen und Teams. Hier war eine intensive Nutzung der Social Media-Portale festzustellen, die jungen Rapper vernetzten sich und tauschten sich aus, kommentierten ihre Entwürfe und teilten ihre Ideen. Höhepunkte waren Konzerte im Wi4U und in der WiKi, beim Marktfest unter dem Viadukt und auch Auftritte in der Diakonie-Kirche, bei Schülerrock-Festivals in Sprockhövel, Solingen, Remscheid und natürlich auf der eigenen ‚Rap‘-Bühne im Foyer der Wuppertaler UNI-Halle. Ganz wichtig als Sicherung der Ergebnisse war die CD-Produktion unter der Leitung von Aleksander Warzecha. Der jungen Rapszene im Osten der Stadt gebührt eine große Aufmerksamkeit, damit die entstandene Bewegung und Motivation erhalten bleibt und sich feste Strukturen etablieren.

Text: Kalle Waldinger, Rockprojekt Wuppertal e.V., geändert durch Quartierbüro