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Familien feiern vielfältig bei tollem Wetter und bester Laune

Manche Premieren sind dazu bestimmt, Dauerbrenner zu werden. So könnte es auch beim Familienfest des Integrationsnetzwerks sein. Zum ersten Mal fand es am
6. Oktober auf dem Gelände des Jugendzentrums Heinrich-Böll-Straße statt. Das Wetter war fantastisch – genau wie die Stimmung. Organisatoren und Gäste waren sich einig: So ein tolles Fest muss wiederholt werden.

Andreas Röhrig (VierZwoZwo)

Für Quartiermanager Andreas Röhrig ist das Fest der Beweis dafür, wie gut die Akteure im Integrationsnetzwerk zusammenarbeiten: “Alle 15 aktiven Gruppen beteiligen sich und haben großen Spaß.“ 2016 hatte das VierZwoZwo Quartierbüro das Netzwerk ins Leben gerufen, um Initiativen und Institutionen an einen Tisch zu bringen, die mit geflüchteten Menschen arbeiteten.

“Es gab viele Fragen und wir haben uns viel mit internen Dingen beschäftigt“, erinnert sich Andreas Röhrig. Viele rechtliche Fragen seien besprochen worden. 2017 waren die Rahmenbedingungen für die Arbeit mit Geflüchteten geklärt. Inzwischen waren Institutionen zum Netzwerk dazugekommen, die Zugewanderte ohne Fluchterfahrung betreuten. Alle gemeinsam wollten etwas machen. So entstand die Idee, nun auch nach außen zu wirken. Zunächst beteiligte sich das Netzwerk am Nachbarschaftsmarkt vom Bob-Kulturwerk. Doch bald war klar: Eine eigene Veranstaltung soll es sein, die neuen und alteingesessenen Oberbarmern eine Begegnung ermöglicht.

Ein Familienfest war die logische Konsequenz. Denn fast alle Teilnehmenden in den Projekten haben Kinder. Als Ort bot sich das Jugendzentrum Heinrich-Böll-Straße mit seinem schönen Außengelände an. Und so fand nun zum ersten Mal das große Fest für Familien vom Integrationsnetzwerk statt. An den Vorbereitungen hatten sich auch die Teilnehmenden rege beteiligt. Zahlreiche Gruppen hatten fürs internationale Buffet gekocht und Speisen aus ihrer Heimat beigesteuert. Während einige Koch-Teams in den Räumen der sozialen Träger kochen und backen konnten, waren die Frauen vom Frauenfrühstück des SkF, die von „Zuhause in Oberbarmen“ und weitere Gruppen in der Gesamtschule Langerfeld untergekommen. Dort stand ihnen die Lehrküche zur Verfügung (Fotos: SKF).

Jeannette Remberg-Trump und Dorothée van den Borre vom SkF sowie Natalia Jasnowitz von „Zuhause in Oberbarmen“ hatten – genau wie die anderen Institutionen – keinerlei Schwierigkeiten, genügend motivierte Köchinnen zu finden.

„Man erreicht die Leute am besten mit Aktivitäten. Sie wollen etwas machen und nicht nur reden“, weiß Natalia Jasnowitz, die EU-Zuwanderer betreut. Dass ein Fest ein guter Weg zu guter Nachbarschaft ist, bewies auch das Engagement des Bornscheuerhauses. Die überwiegend deutschstämmigen Damen von dort steuerten deutsche Spezialitäten zum Buffet dazu. Und so gibt es beim Fest so viele kulinarische Köstlichkeiten, dass man gar nicht weiß, womit man anfangen soll.

Hamadi Sawan ist mit seiner Familie zum Fest gekommen.

Hamadi Sawan, der mit seiner Frau und den drei Kindern in der Nähe des Jugendzentrums wohnt, freut sich sichtlich über das Fest: „Das ist so ein richtiges Multikulti-Fest. Hier sieht man, dass Kommunikation da ist. Es wäre schön, wenn es das öfter gäbe.“ Dieser Meinung schließt sich der SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh an. Er lobt zudem die Akteure im Stadtteil: „Menschen unterschiedlicher Herkunft haben hier eine neue Heimat gefunden. Dazu haben die Partner im Integrationsnetzwerk einen großen Beitrag geleistet, die die Menschen ansprechen und motivieren mitzumachen.“ Lisa Hinzmann vom städtischen Ressort Zuwanderung und Integration fasst es so zusammen: „Wir schaffen hier schöne Momente. Weg von Problemen. Man sieht, dass Integration funktioniert, wenn sich alle gegenseitig unterstützen.“