Konzerte, Lesungen, Feste, Gruppentreffen und soziale Beratung: Im Wiki ist viel los. Seit September 2015 gehört das Stadtteilzentrum an der Westkotter Straße 198 zum Quartier. Die ehemalige evangelische Kirche bietet Platz für alle größeren Veranstaltungen in Wichlinghausen. Bis zu 120 Personen passen in den großen Saal. Kleinere Events werden in der Cafeteria durchgeführt. Beinahe täglich findet etwas in den Räumlichkeiten statt. Doch noch immer kennen nur wenige Wichlinghauser das abwechslungsreiche und generationenübergreifende Angebot.
Darüber wundert sich nicht nur der Leiter des Hauses, Eric Stöcker. Auch die Gäste vom „Café Wiki“, die sich immer dienstagnachmittags treffen, verstehen nicht, warum nicht mehr Nachbarinnen und Nachbarn den Weg ins Stadtteilzentrum finden. Margret Imhoff, Sigrid Voß und Klaus König gehören zu den Stammgästen im Wiki. „Ich bin in Wichlinghausen aufgewachsen und hier in der Kirche konfirmiert worden“, erzählt Sigrid Voß. Sie ist froh, dass das Gebäude in Trägerschaft der Diakonie weiterhin genutzt wird – wenn auch nicht mehr als Gottesdienststätte. Dass es im Wiki regelmäßig Angebote für die ältere Generation gibt, findet sie wichtig für den Stadtteil. Sigrid Voß kommt gern ins Wiki, um Kontakt mit anderen Leuten aus der Umgebung zu pflegen. „Man hört immer: ,Es gibt in Wichlinghausen gar nichts für die Senioren‘. Aber warum kommen dann nur 20 oder 30 Leute zu unserem Tanztee?“, fragt sich Klaus König. Er ist nicht nur als Besucher im Wiki anzutreffen, sondern auch als Alleinunterhalter bei den monatlichen „Schwoofs“. „Die Bude hier muss rocken“, meint der Senior im Hinblick darauf, dass mehr Menschen zu den Veranstaltungen kommen sollten. Margret Imhoff, Erzieherin im Ruhestand und vielen Wichlinghausern bekannt, wirbt ebenfalls fürs Wiki: „Es muss einfach bekannter gemacht werden, was hier alles stattfindet.“
2015 ging das Wiki an den Start
Damit das Wiki sich als Veranstaltungsort weiter etabliert, sorgt dessen Leiter, Eric Stöcker, für ein vielfältiges Programm. „Als ich hierhin kam, konnte ich direkt auf ein riesiges Netzwerk von den Bürgervereinen und dem Quartierbüro zurückgreifen. Das war ein Glücksfall“, sagt der Sozialarbeiter. So war schon im ersten Jahr des Stadtteilzentrums der Veranstaltungskalender gut gefüllt. Zum größten Event gehörte gleich am Anfang das vom Verein „Wir in Wichlinghausen“ (WiW) organisierte Lichterfest. Dieses hatte im November 2015 seine Premiere, war im November dieses Jahres wieder angeboten worden und hatte erneut regen Zulauf. Auch der Kinderschutzbund mit seinem Adventsbasar und der Deutsche Schriftsteller-Verband mit Lesungen sind immer wieder im Wiki – um nur einige Beispiele zu nennen.
Hinzu kommen regelmäßige Termine wie die „Wichlinghauser Vorträge“, die zunächst über den Verfügungsfonds „Soziale Stadt“ gefördert wurden. Solche Projekte sind auch die „Musikwerkstatt“, die bis Ende Dezember Geld über die „Soziale Stadt“ erhält, und der „Wichlinghauser Kinderchor“. „Die Musikwerkstatt geht weiter. Allerdings zieht sie ins Wi4U an der Tütersburg und ändert den Schwerpunkt in HipHop“, erzählt Eric Stöcker. Denn, so gibt der Wiki-Verantwortliche zu: „Jugendliche wollen Räume, die sie selbst gestalten können. Da passt ein Jugendzentrum besser.“ Die Bands würden aber vom Kooperationspartner „Rockprojekt“ weiter begleitet. Dass die jungen Musiker während ihrer Zeit im Wiki viel gelernt haben, zeigt sich daran, wie souverän sie schon Auftritte meistern. Viele der Nachwuchskünstler treten am 27. Januar 2018 in der Uni-Halle auf. Dort jubeln ihnen dann 3000 Zuschauer zu.
„Tribal Bellydance“ und Hausmusik 2018
Diese Größenordnungen nehmen die musikalischen Angebote im Wiki natürlich nicht an, auch wenn einzelne sehr gut besucht sind. „Ein Höhepunkt 2017 war die Aufführung ‚Tribal Bellydance‘, die wir 2018 auch wieder zu Gast haben werden“, verrät Eric Stöcker. Die Bauchtänzerinnen, die verschiedene Musikrichtungen in Bewegung umsetzen, gastieren am Samstag, 28. April 2018, wieder in Wichlinghausen. Beliebt sind auch die regelmäßigen Hausmusikabende, zu denen – wer will – sein Instrument mitbringen und mitmachen kann. Eric Stöcker ist ganz begeistert davon, dass zahlreiche Leute aus der Nachbarschaft gutgelaunt mitmusizieren: „Manche Lieder versuchen wir sogar mehrstimmig zu singen. Das ist manchmal etwas schief, aber die Stimmung ist einfach klasse.“
Soziale Beratung
Obwohl er sich nun viel um Organisatorisches und die Events kümmert, ist Eric Stöcker immer noch Sozialarbeiter. Beratungen für finanzschwache Haushalte gehören genauso zu seinem Job wie die Leitung von freien Gesprächs- und Kontaktangebote. Ob Elterngruppen, Hausaufgabenbetreuung oder Seniorennachmittage: Im Wiki finden alle Altersgruppen ein passendes Angebot. Auf der Homepage der Diakonie Wuppertal finden sich alle regelmäßigen Termine. Events wie Konzerte, Lesungen und Feste stehen zudem im Kalender vom Quartierbüro und auf der Seite von Kult:Ost.
Wer Interesse daran hat, im Wiki eine öffentliche Veranstaltung anzubieten oder eine Familienfeier auszurichten, wer einen Treffpunkt für seinen Verein sucht oder einen Gesprächskreis ins Leben rufen will, erreicht Eric Stöcker unter Telefon 97648288 oder per Email unter estoecker@diakonie-wuppertal.de. Veranstaltungen sollten mindestens zwei Monate im Voraus geplant werden.