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Klimaschutz für alle

Das Bob-Kulturwerk bringt aktiven Klimaschutz ins Quartier. Foto: Klaus-Günther Conrads

Eigentlich ist es ganz einfach, das Klima und damit die Erde zu schützen: Beim Einkaufen, beim Umherfahren in der Stadt oder beim Heizen der Wohnung kann jeder einen Beitrag leisten. Das Projekt „Klimaschutz für alle“ des Vereins Bob Kulturwerk zeigt Oberbarmern und Wichlinghausern in den nächsten zwei Jahren ganz anschaulich und lebensnah, wie das funktioniert. Dafür erhält der Verein rund 113.000 Euro Förderung.

Projektkoordinatorin Liesbeth Bakker Fotorechte: Bakker

Ende 2017 bekam das Bob Kulturwerk mit Sitz an der Wichlinghauser Straße 38 die Mitteilung, dass sein Konzept für den Klimaschutz vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) gefördert wird. Genau 112.512 Euro erhält der Verein. Damit sollen Workshops, Treffen, Nachbarschaftsaktionen, Märkte und konkrete Hilfen für den Umweltschutz finanziert werden. „Wir sind sechs bis sieben Leute, die sich um die Organisation und Umsetzung von ,Klimaschutz für alle‘ kümmern“, berichtet Projektkoordinatorin Liesbeth Bakker. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen arbeitet sie gerade an einem Plan bis Ende 2019. Wer macht was, wann und wie und vor allem mit wem? Das sind die Kernfragen. Denn Ideen hat die Arbeitsgruppe genug. „Wir können uns vorstellen, dieses Jahr wieder einen autofreien Tag zu organisieren. Auch eine Fahrradleihstation auf dem Hof vom BOB-Kulturwerk oder Urban Gardening könnten wir anbieten“, nennt Liesbeth Bakker einige der machbaren Ideen – wobei die Liste viel länger ist.

Gemeinsam mit Schulen, Kindergärten, Vereinen, Nachbarn und Firmen sollen die Projekte umgesetzt werden. Dafür werden Mitstreiter gesucht. „Wir informieren jetzt schon unsere Netzwerkpartner im Quartier und hoffen, schnell Interessenten zu finden. Dann kann es im April losgehen“, wirbt die Koordinatorin. Auch Menschen, die sich mit ihrem Wissen oder ihren Erfahrungen rund um Umweltschutz einbringen wollen, sind herzlich willkommen.

Der Sinn von Klimaschutz

Ideen von Schülerinnen und Schülern zum Klimaschutz. Foto: Liesbeth Bakker

Aber warum soll man sich überhaupt für den Klimaschutz engagieren? Ist das nicht eher eine Sache für die Politik? „Jeder kann etwas zum Klimaschutz beitragen“, betont Liesbeth Bakker. „Und es ist wichtig, dass wir das tun. Denn wir sollten nicht nur an uns selbst denken, sondern auch an unsere Enkelkinder, die Natur und die Tiere. Wie hinterlassen wir ihnen diese Welt?“ Damit die Erde auch in fünfzig Jahren noch bewohnbar ist, sollten die Menschen heute ihr Verhalten ändern. „Außerdem helfen Dinge, die wir hier ändern, Menschen in anderen Ländern“, sagt die Klimaschutzexpertin. Wer sein Gemüse selbst anbaue oder von einem regionalen Anbieter beziehe, helfe, lange Transportwege zu vermeiden. So werde weniger CO2 freigesetzt, das Menschen krank machen und die Umwelt zerstören könne.

Klimaschutz ganz praktisch
Wie man im dichtbesiedelten Quartier Oberbarmen/Wichlinghausen selbst einen Garten anlegen kann, soll im Rahmen von „Urban Gardening“ auf dem BOB-Gelände gezeigt werden. Hier soll ein Gemeinschaftsgarten entstehen. Hier könnte auch in Kooperation mit dem Wicked Woods eine Fahrrad-Verleihstation eröffnen, ist eine Idee des Projektteams. Denn wer öfter mal aufs Rad steigt, statt mit dem Auto zu fahren, hilft ebenfalls, gute Luft zu erhalten.

Auf dem Bünger-Gelände könnte ein Garten entstehen.

Ein Verkaufsstand mit regionalen Produkten am Bob-Kulturwerk oder eine Kooperation mit dem Wochenmarkt, der immer donnerstags auf dem Wichlinghauser Markt stattfindet, wollen die Organisatoren von „Klimaschutz für alle“ prüfen. Auch, ob und wie man eine Genossenschaft gründen kann, um Solarstrom zu erzeugen, steht auf ihrer Agenda. Ein gemeinsames Klimaschutzessen für Nachbarn soll es auf jeden Fall bald geben. „Da bringt jeder etwas Selbstzubereitetes mit und wir essen gemeinsam“, verkündet Liesbeth Bakker. Denn Klimaschutz kann durchaus Spaß machen, ist gesund und sozial – vor allem, wenn man sich mit vielen Menschen gemeinsam dafür einsetzt. So soll Oberbarmen/Wichlinghausen mittelfristig zum „klimaneutralen Quartier“ werden. Und alle Bewohnerinnen und Bewohner können sich einbringen.

Wer Interesse hat, sich an „Klimaschutz für alle“ zu beteiligen, kann sich an Liesbeth Bakker wenden. Sie ist erreichbar per Mail bakker.wuppertal@web.de.