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Auf der Stadtteilkonferenz Oberbarmen am 3. September gab es viel Neues zu hören. Egal, ob VierZwoZwo Quartierbüro, „Soziale Stadt“ oder Gruppen, Institutionen und soziale Träger im Stadtteil: Während der Sommerferien wurde überall eifrig an neuen Projekten gearbeitet. Auf der Stadtteilkonferenz erfuhren die Teilnehmenden, was alles geplant oder in Realisierung befindlich ist. Die Moderation der Konferenz, Quartiermanagerin Nina Schuster, stellte gleich zu Anfang die nächsten Termine im Quartier vor und bat darum, ihr öffentliche Termine zukommen zu lassen. Das Quartierbüro nimmt sie dann in den Quartiers-Kalender auf seiner Hompepage auf. Zu einem Termin gab Ulrike Sanders nähere Auskünfte: Die Rektorin der Grundschule Haselrain beteiligt sich derzeit an einem pädagogischen Konzept für die zukünftige Grundschule Matthäusstraße. Ab dem nächsten Sommer, also dem Schuljahr 2019/20, werden hier Kinder angenommen. Am 25. September findet um 18.00 Uhr im Gebäude der derzeitigen Hauptschule Wichlinghausen ein Eltern-Informations-Abend statt, um Fragen zur geplanten Schule und zur Anmeldung dort zu beantworten. So wird unter anderem der Betrieb der Hauptschule, die sich momentan noch in dem Gebäude befindet, ein Jahr lang parallel zur Grundschule laufen. Erst wenn die Hauptschule in die Dieckerhoffstraße umgezogen ist, wird das Gebäude an der Matthäusstraße umgebaut.
Quartiermanagerin Stefanie Rolf stellte das neue Graffiti-Pilotprojekt vor. Ziel ist es, die Verunreinigung von Fassaden durch Graffiti im Stadtteil zu vermindern. Hierfür hatte das Quartierbüro im Frühjahr den Auftrag zur Konzeption erhalten. Am 10. und 17. September jeweils von 17.00 bis 20.00 Uhr finden nun Workshops für Jugendliche im Jugendzentrum Wi4U statt. Vorab-Infos gibt es beim HipHop-Jam im Wi4U, Tütersburg 4, am Freitag, den 7. September, von 17.00 bis 22.00 Uhr im Rahmen von Wuppertal 24h live. Gemeinsam erarbeiten die Jugendlichen Ideen, wie eine große Fläche kunstvoll gestaltet werden kann. In den Herbstferien wird dann eine Häuserwand, die ein Eigentümer zur Verschönerung zur Verfügung gestellt hat, gestaltet.
Ein ähnliches Projekt hat auch der Jugendmigrationsdienst im Quartier (JMD) geplant. Karla Spennrath, Mitarbeiterin des Internationalen Bundes und neu beim JMD Oberbarmen, organisiert „Stenciled“. Dem IB geht es ebenso wie dem Quartierbüro darum, ein Bewusstsein bei den Jugendlichen dafür herzustellen, wie sich ein Stadtbild durch „Tags“ (Graffiti-Namenszeichen) verändert. Auch diese Gruppe wird im Herbst eine Wand gestalten.
Passend zum Thema Sauberkeit erwartet Eigentümer von Immobilien und Interessierte am Montag, den 5. November, 19.00 Uhr, das 3. Eigentümer-Forum. In der Färberei, Peter-Hansen-Platz 1, wird es neben Best-Practice-Beispielen eine Podiumsdiskussion und Gelegenheit zum Austausch geben. Auch Fördermöglichkeiten werden vorgestellt.
Initiiert und organisiert vom Quartierbüro tritt am Dienstag, den 25. Oktober, um 15.00 Uhr das Kölner Seniorentheater in der Färberei, Peter-Hansen-Platz 1, auf. Gefördert durch den Landespräventionsbeauftragen präsentieren sie „Ausgetrickst – nicht mit uns“. „Hier werden die klassischen Tricks gezeigt, mit denen ältere Menschen betrogen werden“, erklärt Stefanie Rolf. Dadurch, dass Senioren für Senioren die Maschen der Betrüger vorspielen, käme das Theaterstück sehr gut an. Der Eintritt ist kostenlos. Anmeldungen sind allerdings notwendig. Stefanie Rolf nimmt sie gern per Telefon unter 0202 /97 64 99 41 oder per Mail an info@vierzwozwo.de entgegen.
Gerade in Planung befindet sich die „Europäische Woche der Abfallvermeidung“ vom 17. bis 25. November, die erstmals auch in Wichlinghausen/Oberbarmen stattfindet. Stefanie Rolf sucht ab sofort Interessierte, die sich mit Projekten einbringen möchten. Das Thema in diesem Jahr lautet „Bewusst konsumieren – richtig entsorgen“.
Neues gibt es von den beiden Projektkoordinatorinnen der Sozialen Stadt Wuppertal: Sie haben sich den sehr umfangreichen Aufgabenkatalog aufgeteilt. Für das Projektgebiet Oberbarmen/Wichlinghausen ist Patricia Knabenschuh nun die Ansprechpartnerin. Britta Jobst ist aber weiterhin zuständig für das Thema Kinderspielplätze und den Verfügungsfonds. Letztgenannter hat gerade neue Richtlinien erhalten. Diese müssen noch vom Stadtrat beschlossen werden. Die gute Nachricht für alle Antragsteller: Ab sofort werden Projekte über den Verfügungsfonds zu 100 Prozent gefördert. „Ein Eigenanteil ist nicht mehr erforderlich“, verdeutlichte Nina Schuster. Wer Interesse hat, ein bürgerschaftliches Projekt fördern zu lassen, muss sich (auch das ist neu) unbedingt vom Quartierbüro beraten lassen. Einsendeschluss für die nächste Verfügungsfonds-Runde ist der 17. Oktober, die letzte Sitzung in 2018 findet am 7. November statt.
Auf große Zustimmung im Publikum stieß die Ankündigung, dass im Rahmen der „Sozialen Stadt“ die Treppe Elbersstraße durch den Künstler Robert Kaller gestaltet wird. Er wurde von der Stadt direkt beauftragt, nachdem seine unter Bürgerbeteiligung entstandene Gestaltung der Langobardentreppe sehr gut angenommen wurde. „Darüber freue mich sehr“, drückte Bezirksbürgermeisterin Christel Simon ihre Begeisterung aus. Ende 2018 sollen die vorbereitenden Arbeiten durchgeführt werden. 2019 beginnt der Künstler seine Arbeit.
Die Grünanlage Tellweg/Askanierweg wird noch in diesem Jahr zur Förderung angemeldet, sodass im kommenden Jahr mit der Neugestaltung gestartet werden kann. Die Fußwegeverbindung von der Schwarzbach/Langobardenstraße auf die Nordbahntrasse befindet sich derzeit in der Prüfung, wie eine fußgängerfreundliche Gestaltung umgesetzt werden kann.
Das direkt an dieser Ecke ansässige Wichernhaus beteiligt sich an einem weiteren Projekt des Jugendmigrationsdienstes. Karla Spennrath präsentierte „Die Flotte“. Hier sollen Jugendliche Fahrräder aufbessern, neu besprühen und mit einem einheitlichen Logo versehen. Außerdem gibt es Stadtteilrundfahrten mit dem Rad. So sollen neue und alte jugendliche Bewohner des Quartiers ihren Lebensbereich kennenlernen. Dazu passt das dritte Projekt des JMD. Es heißt „Leerstand“ und richtet sich an junge Menschen zwischen 18 und 27 Jahren im Übergang von Schule in den Beruf. Sie sollen hier Visionen für ihre Zukunft entwickeln und diese in leerstehenden Ladenlokalen inszenieren.
Der Sozialdienst katholischer Frauen stellte sein „Lotsenprojekt“ vor. Dabei bieten vom SkF geschulte Ehrenamtliche niedrigschwellige Beratungen in sozialen Fragen an. Sie begleiten Hilfesuchende, meist ausländischer Herkunft, zu Ämtern, in Schulen etc. „Durch das Lotsenprojekt sind verschiedene neue Projekte entstanden“, berichtet Sabine Münch vom SkF. Das Frauenfrühstück, die Pflanzbar und die Familienfreizeit seien sehr gut angenommen worden. „Unsere Familienfreizeit für nächstes Jahr ist bereits ausgebucht“, konnte Dorothee van den Borre, ebenfalls SkF, mit Stolz verkünden. Gut angenommen würde ebenfalls der Teesalon im Berliner Plätzchen, der immer donnerstags von 17.00 bis 19.00 Uhr stattfindet. Hierfür würden noch Deutsch-Muttersprachler gesucht, um mit Menschen, die Deutsch gerade lernen, u{„type“:“block“,“srcClientIds“:[„215c104e-0b42-4e3a-bf64-357478bb1650″],“srcRootClientId“:““}nverbindlich ins Gespräch zu kommen.
Sich neu erfinden will die Färberei. Das berichtete Geschäftsführerin Iris Colsman. Dies sei nötig, da zwar Leute, teilweise sogar aus den Niederlanden, zu den Veranstaltungen kämen, aber kaum welche aus Oberbarmen. Außerdem hänge dem „Zentrum für Integration und Inklusion“ das Stigma an, „nur für Behinderte zu sein“. Nicht-Behinderte fühlten sich nicht angesprochen, hat Colsman festgestellt. Daher hat die Färberei für drei Jahre Fördermittel beantragt und bewilligt bekommen, um neue Gäste zu gewinnen. Im Vordergrund steht die konkrete Ansprache von Menschen ausländischer Herkunft im unmittelbaren Umfeld, um deren Erwartungen an das Kommunikationszentrum am Peter-Hansen-Platz zu ergründen. Der Künstler Roland Brus, bekannt durch die Aktionen der OASE, konnte dafür gewonnen werden. Unter anderem sollen die griechische und die afrikanische Community ins Boot geholt werden. In einem nächsten Schritt will die Färberei mit Roma ins Gespräch kommen. 2021, zum Ende der Förderphase, soll es dann ein großes Fest mit Roma-Musik auf dem Berliner Platz geben. Wie die Färberei in drei Jahren dann aufgestellt ist, wird auch für Iris Colsman eine Überraschung: „Wir sind da für alles offen“, sagte sie und erntete spontanen Zuspruch von den Stadtteilkonferenz-Teilnehmen. Veränderung, so der gemeinsame Tenor, wird es in Oberbarmen/Wichlinghausen in den nächsten Jahren noch viel geben.