Seit Februar hat der Internationale Bund (IB) einen Standort in Wichlinghausen: Im Bünger-Haus an der Wichlinghauser Straße 38 hat der Verein Büroräume auf der zweiten Etage bezogen. Zwei Sozialarbeiter, Gabriele Mahnert und Jörg Kuckfitz, kümmern sich von hieraus um das Angebot „Jugendmigrationsdienst (JMD) im Quartier“. „Die Jugendmigrationsdienste gibt es schon seit 1969. Damals richteten sie sich hauptsächlich an Spätaussiedler“, berichtet Christian Melchers vom IB. „Dann kamen in den 1990er Jahren die Flüchtlinge aus den Balkanstaaten dazu und jetzt die jungen Flüchtlinge, die seit 2015 nach Deutschland gekommen sind.“ Im November 2017 sei von der Bundesregierung ein Förderprogramm aufgelegt worden, damit junge Menschen mit Migrationshintergrund in sozial schwächeren Stadtteilen besser gefördert werden können. Sozusagen als Ergänzung zum Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ gibt es nun 16 Quartiere bundesweit, die bis Dezember 2021 einen „JDM im Quartier“ haben.
„Im November haben wir die Arbeit aufgenommen und uns erst einmal vernetzt und nach Räumlichkeiten gesucht. Seit Februar haben wir nun ein Büro im Bünger-Gebäude“, ergänzt Marlies Pehl, Betriebsstättenleiterin beim IB. Dazu hätten sie ihr Angebot beispielsweise in der Stadtteilkonferenz vorgestellt. Seinen Hauptsitz in Wuppertal hat der IB am Arrenberg. Dort finden derzeit 20 Deutschkurse statt. Über diese Kurse kamen auch die ersten Besucherinnen und Besucher, wie Ratsuchende beim IB heißen, an die neue Wirkungsstätte des Jugendhilfeträgers.
Um möglichst viele Menschen im Stadtteil zu erreichen, arbeitet der JMD eng mit den Akteuren der Quartiersentwicklung zusammen, beispielsweise dem Quartierbüro. Aber auch Vereine, Schulen, Initiativen, soziale Träger und Behörden werden von den Mitarbeitenden des Internationalen Bunds angesprochen. Diese enge Zusammenarbeit hat für die jungen Menschen zwischen 12 und 27 Jahren, die vom JMD betreutet werden, viele Vorteile. Denn ein Ziel des JMD ist es „Zugangsbarrieren zu sozialen Diensten und Angeboten im Quartier abzubauen“. Damit soll auch die „Teilhabe der Bewohner/innen“ gestärkt werden.
Angebote im Quartier
Als erstes Angebot für junge Migranten im Quartier Wichlinghausen/Oberbarmen hatte der JMD einen „Streifzug mit der Kamera“ durch die Stadtteile unternommen. Das berichtet Sozialarbeiterin Gabriele Mahnert. „Das Thema war: Wie und wo leben die Menschen hier? Wir hatten einen professionellen Fotografen dabei, der uns gezeigt hat, worauf wir achten sollen.“ Daraus sei eine Fotoausstellung geworden, die auch bei der ersten offiziellen Informations-Veranstaltung des JMD präsentiert wurde. Thematisch passend war für diesen Auftakt als Gastreferent Matthias Keller vom Sozialen Immobilienmanagement der GWG Wuppertal eingeladen worden. Er gab „Tipps aus der Praxis zur Anmietung und zum Erhalt von Wohnraum“.
Der Jugendmigrationsdienst im Quartier Wichlinghausen/Oberbarmen hat sein Büro im Bünger-Haus, Wichlinghauser Straße 38. Sprechstunden haben die Sozialarbeiter Jörg Kuckfitz und Gabriele Mahnert immer dienstags und freitags von 10.00 bis 18.00 Uhr.