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Stadtteilkonferenz: Neue Projekte und Akteure

Die Stadtteilkonferenz war sehr gut besucht.

Wer macht was Quartier? Darum geht es bei den regelmäßig stattfindenden Stadtteilkonferenzen. Das Quartierbüro organisiert diese Plattform für Aktive in Oberbarmen und Wichlinghausen. Am 12. April tagten beide Stadtteile zusammen in der Grundschule Wichlinghauser Straße. Neben Informationen zur „Sozialen Stadt“ gab es kurze Referate zu neuen oder etablierten Projekten sowie Gelegenheit zum Austausch.

Nina Schuster (2.v.l.) vom Quartierbüro berichtete über den Verfügungsfonds.

Quartiermanagerin Nina Schuster berichtete über die vier bürgerschaftlichen Projekte, die seit der vergangenen Verfügungsfonds-Sitzung finanziell unterstützt werden (siehe dazu den Bericht aus März). Anschließend wurde aus verschiedenen Handlungsfeldern berichtet, die das Quartierbüro gemeinsam mit Kooperationspartnern im Programmgebiet der Sozialen Stadt umsetzt. Nikolai Spies von der Wuppertaler Quartierentwicklungsgesellschaft (WQG), der dem „Kernteam Wohnen“ angehört, berichtete dabei unter anderem  über das jüngst durchgeführte zweite Eigentümerforum (siehe „2. Eigentümerforum zu Einbruchschutz und Photovoltaik“) und dem Hinweis, dass die WQG bis Ende 2019 kostenlose Sanierungsberatungen anbietet. Quartiermanager Andreas Röhrig stellte die neuesten Entwicklungen aus dem Arbeitskreis „Integration“ vor und lud weitere Interessierte ein, sich bei ihm zu melden.

Baumaßnahmen „Soziale Stadt“
Patricia Knabenschuh, Koordinatorin der „Sozialen Stadt“ bei der Stadt Wuppertal, referierte über die Maßnahmen in Oberbarmen und Wichlinghausen, die sich derzeit in der Umsetzung befinden. So soll die Neugestaltung des Parks, der an den Klaus-Brauda-Weg anschließt, in etwa einem Monat abgeschlossen sein. Wie die öffentliche Grünanlage dann offiziell heißt, ist noch nicht geklärt. Bezirksvertreter Burkhard Rücker (CDU) wies darauf hin, dass es verschiedene Namensvorschläge gegeben habe. Die CDU spreche sich aber für Klaus-Brauda-Park aus. Auch der Sohn des verstorbenen CDU-Politikers sei damit einverstanden.

Der Innenhof des CVJM Oberbarmen wurde modernisiert. Foto: CVJM

Der Bau einer Pump-Track-Anlage an der Allensteiner Straße verzögert sich. Das wusste Patricia Knabenschuh zu berichten. Es stünden noch Gespräche mit den Mitgliedern der an den ehemaligen Spielplatz angrenzenden Kleingartenanlage aus. Der Kinderspielplatz Matthäusstraße sei hingegen in der Realisierungsphase. Fertiggestellt ist seit Kurzem die Außenfläche des CVJM Oberbarmen. Der CVJM Wichlinghausen erhält ebenfalls eine Finanzierung für die Neugestaltung seines Außengeländes.

Künstlerisch gestaltete Stufen an der Langobardenstraße.

Realisiert werden 2018 die Landmarke Kohlenstraße und die Beleuchtung an der Heinrich-Böll-Straße. Ebenso wird die Fußwegeverbindung Langobardenstraße/Schwarzbach verschönert. Die mit Mosaikkunst verzierte Fußwegeverbindung Normannenstraße/Langobardenstraße/Krühbusch soll mit einer kleinen Feier eröffnet werden. Vorher kümmert sich das Qualifizierungsprojekt „BIWAQ“ des Jobcenters noch darum, dass das alte Metallschild mit Hinweis auf den nahen Bahnhof gesäubert und hergerichtet wird.

Erfolgreich stellt sich das Projekt „Haushüten“ dar. Der Ansatz: Vermieter stellen renovierungsbedürftigen Wohnraum günstig zur Verfügung. Dafür kümmern sich die Mieter um die Renovierung. Da die wissenschaftliche Begleitung durch das Zentrum für Transformationsforschung und Nachhaltigkeit (TransZent) der Uni Wuppertal für die Pilotphase abgelaufen ist, wurde eine finanzielle Förderung beim Land beantragt. 127.000 Euro stehen nun für zweieinhalb Jahre zur Verfügung.

Seit Neuestem gibt es ein externes Team, das sich um die Auswertung der „Sozialen Stadt“ kümmert. „Wir befinden uns gerade in der Hoch-Phase“, erklärte die städtische Koordinatorin dazu. Die Büros BKR aus Essen und IfS aus Berlin haben den Auftrag zur Evaluation erhalten. Eine Ansprechpartnerin, Sabrina Schmitz vom BKR, stellte sich in der Stadtteilkonferenz vor.

Rüdiger Theis ist Gründer der Winzig-Stiftung.

Winzig-Dollar
Nach den Berichten zur „Sozialen Stadt“ folgte eine Austauschpause, die rege zum Netzwerken genutzt wurde. Im zweiten Teil der Konferenz stellten Akteure aus den Stadtteilen ihre Arbeit vor. So präsentierte Rüdiger Theis, Gründer und Vorstand der Winzig-Stiftung, den „Winzig-Dollar“. Bei dieser fiktiven Währung handelt es sich um ein Gutschein-System für werdende und frischgebackene Eltern in Wichlinghausen. „Ein Winzig-Dollar hat einen Gegenwert von zehn Euro und kann für verschiedene Angebote eingesetzt werden“, erklärte Theis. 500 Kurse, Unterstützungsleistungen oder auch Freizeitangebote gebe es, die den Winzig-Dollar akzeptierten. Informationen gibt es im Projektbüro des Winzig-Dollars im Stadtteiltreff „Offenes Ohr“, Wichlinghauser Straße 74-76, jeweils montags von 11.00 bis 15.00 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung unter 0202/2603839. Ansprechpartnerin ist Petra Pfeifer. Beim CVJM Oberbarmen, Sonntagstraße 22-24, informiert Frau Grapentin, Telefon 0202/664066, über den Winzig-Dollar. Das aktuelle Angebot ist im Internet ersichtlich unter www.winzig-dollar.de.

„Frühe Hilfen“
„Frühe Hilfen“ heißt ein Beratungs- und Unterstützungsangebot der Diakonie, die im Wuppertaler Osten ein Büro an der Sternstraße 40 hat. Seit dem 11. April gibt es hierüber im Stadtteilzentrum Wiki, Westkotter Straße 198, jeden Mittwoch von 9.00 bis 11.00 Uhr das Café KiWi für Eltern mit Kindern von 0 bis 3 Jahren. Ansprechpartnerinnen im Café KiWi sind Silvia Pollick (Telefon 478247-3502) und Alexandra Römer (Telefon 97444-502).

Gerd Bunk (Mitte stehend) von der Diakonie präsentierte „Frühe Hilfen“.

Die „Frühen Hilfen“ richten sich an schwangere Frauen und Eltern mit Kindern bis zu drei Jahren. „Vor elf Jahren sind wir mit den Frühen Hilfen als Pilotprojekt gestartet. Seit 2018 stehen nun auch kommunale Mittel zur Verfügung“, berichtet Gerd Bunk, Leiter der Diakoniezentren Barmen und Elberfeld. Es habe eine Ausschreibung für die Frühen Hilfen in Wuppertal gegeben, die die Diakonie für sich entscheiden konnte. Deshalb würde nun das Personal in diesem Bereich aufgestockt, dessen Hauptziel die Prävention von Kindswohlgefährdung ist. 2017, so Bunk, hätten am Standort Barmen 409 Frauen, davon 90 Prozent aus den umliegenden Quartieren, die Angebote genutzt. 176.200 Euro der Bundesstiftung „Mutter und Kind“ wurden von der Diakonie an bedürftige Eltern, 60 Prozent von ihnen mit Migrationshintergrund, ausgezahlt. 80 Prozent des Geldes sei für die Erstausstattung (Babykleidung, Kinderzimmer) verwendet worden. Unter www.diakonie-wuppertal.de gibt es eine Übersicht über alle Angebote und AnsprechpartnerInnen der „Frühen Hilfen“.

Robert Ambrée von der Montag-Stiftung stellte den „Bob-Campus“ vor.

Bob-Campus
Robert Ambrée stellte die Montag-Stiftung „Urbane Räume“ und das Projekt „Bob-Campus“ vor. Die Stiftung, die von Carl Richard Montag ins Leben gerufen wurden, gestaltet das Bünger-Gelände auf der Oberbarmer Seite des Viadukts neu. Hierzu hat die Stiftung eine eigene gemeinnützige Gesellschaft gegründet und das Gelände nebst Gebäuden von Familie Bünger für 66 Jahre gepachtet. Allerdings verzichtet die Familie auf den sogenannten Erbpachtzins. Im Gegenzug dazu investiert die „Urbane Nachbarschaft BOB gGmbH“, kurz UN BOB, den Gewinn in die Quartiersentwicklung. Im Mai eröffnet das Projektbüro von UN BOB an der Wichlinghauser Straße 31, direkt gegenüber vom Bünger-Gebäude. Anne-Juliane Bünger wies darauf hin, dass die Arbeit des Vereins Bob-Kulturwerk unverändert weitergehe. Mit der Montag-Stiftung sei ein wichtiger Unterstützer hinzugekommen. Informationen zum Bob-Campus gibt es im Internet unter www.bob-campus.de.