Geld für bürgerschaftliche Projekte und Ideen: Das gibt es über den Verfügungsfonds. Im Rahmen der „Sozialen Stadt Oberbarmen / Wichlinghausen“ können Nachbarn ihre Vorschläge einbringen. Ein Beirat, zu dem nun fast 50 Aktive aus dem Quartier gehören, berät und beschließt die Anträge. Gerade wurden Fördergelder für ein Inklusives Sportfest am 29. Juni und ein mobile Bühne samt Technik genehmigt.
Die Grundschule Germanenstraße hatte den Vorschlag, eine Bühne fürs Quartier anzuschaffen. Die mobilen Elemente nebst Licht- und Tontechnik können in Kisten gelagert und transportiert werden. Der reguläre Standort der Bühne soll in der Grundschule selbst sein. Doch andere Vereine, Gruppen oder Institutionen im Programmgebiet können sie ausleihen.
Über diesen Vorschlag diskutierte der Verfügungsfonds-Beirat, der sich dieses Mal im Bornscheuerhaus getroffen hat, lang und intensiv. Denn immerhin belaufen sich die Kosten auf 17.050 Euro. Aber das Konzept, das Oliver Weinhold und Jasmin Tzannis präsentierten, klang plausibel; Vorschläge aus dem Gremium zur besseren Abwicklung des Verleihs oder Expertentipps zur Technik nahmen die Antragsteller gern auf. In geheimer Wahl wurde dann abgestimmt: Mit großem Zuspruch wurde der Kauf der Bühne beschlossen.
Das Inklusive Sportfest in Oberbarmen, das am Tag des Langen Tisches am Samstag, 29. Juni, von 14.00 bis 20.00 Uhr stattfindet, wurde durch Iris Colsman als Vertreterin des Bürgerforums Oberbarmen vorgestellt. 7.020 Euro werden aus dem Verfügungsfonds bereitgestellt, um ein buntes Fest mit inklusivem Charakter durchzuführen. Kosten entstehen unter anderem für die Mieten barrierefreier Spiel- und Sportgeräte. Kletterwand, Fußballkäfig und Spielmobil – alle Aktionen bei diesem Fest sollen für Menschen mit Behinderung erlebbar sein. Natürlich gibt es bei diesem Fest, das auf dem Berliner Platz, dem Peter-Hansen-Platz und am Wupperfelder Markt stattfindet, auch Stände von Vereinen. Die Teilnahme ist kostenlos. Interessierte können sich beim Bürgerforum melden. Auch über diesen Vorschlag wurde diskutiert. Dürfen die Vereine Kuchen und Getränke verkaufen? Wenn ja, wer kümmert sich um die Genehmigung, die dafür benötigt wird? Der Vorschlag des Beirats lautet daher: kein Verkauf, stattdessen Abgabe gegen Spende.
Mit dieser Lösung kann auch Britta Jobst, Projektkoordinatorin der Sozialen Stadt und zuständig für die Abrechnung des Verfügungsfonds, gut leben. Denn, so wird sie nicht müde zu betonen, Aktionen über den Verfügungsfonds müssen den Menschen im Quartier zugute kommen und dürfen keinen Gewinn erwirtschaften. In diesem Zusammenhang gab Britta Jobst noch einmal grundsätzliche Hinweise zur Beantragung und späteren Abrechnung der Fördergelder: „Auch einzelne Bürger*innen können Anträge stellen. Aber sie sind dann auch alleine für die Umsetzung verantwortlich.“ Daher, so der Rat der Fachfrau, sollte man besser mit einer Einrichtung zusammenarbeiten, die Erfahrung mit der Umsetzung von Projekten hat.
Doch wie ist überhaupt der Weg von der Idee zum Projekt? Hier stehen die 50 Mitglieder des Beirats als erste Ansprechpartner*innen für Gespräche zur Verfügung. Da dem ehrenamtlichen Gremium Menschen angehören, die aktiv in der Community sind, beispielsweise in Schule, Politik, Altenarbeit, Gemeinde oder im Sozialwesen, trifft man sie überall im Quartier. Natürlich bieten auch die Quartiermanager*innen vom VierZwoZwo eine erste Einschätzung. Das Quartierbüro ist dann auch die richtige Anlaufstelle, wenn es um die konkrete Antragstellung geht. Denn hier gibt es Hilfe bei der Berechnung der Kosten und beim korrekten Ausfüllen der Antragsunterlagen.
Für einen „kleinen Antrag“, also ein Projekt, das insgesamt unter 1000 Euro kostet, gibt es übrigens auch einen „kleinen Beirat“. Dieser trifft sich zeitnah, wenn ein solcher Antrag gestellt wird. „Damit haben Bürger*innen die Möglichkeit, auch kurzfristig Projekte anzubieten“, erklärt Quartiermanagerin Stefanie Rolf.
Das sind einige der Mitglieder aus dem Verfügungsfonds-Beirat: