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Spielplatz-Dialog

Schwungvolle Diskussion zu den Vorentwürfe der Spielplätze in Wichlinghausen

Am 10.04. trafen sich Nachbar*innen zu den Spielplätzen in der Allensteiner Straße und der Hermannstraße zum Spielplatz- Dialog in der EFG Wichlinghausen. Dabei wurden die Vorentwürfe für die beiden Spielplätze von den Fachplaner*innen des Amtes für Grünflächen und Forsten vorgestellt und diskutiert. Grundlage für die Vorentwürfe war die Kinderbeteiligung, die im vergangenen September durch den Fachbereich Jugend & Freizeit der Stadt Wuppertal durchgeführt wurde. Bei der gut besuchten Veranstaltung, die von Wiebke Striemer vom Vierzwozwo Quartierbüro moderiert wurde, tauschten sich Nachbar*innen und Stadtverwaltung rege über die neuen Spielplätze und deren zukünftige Nutzung aus.

Als die Nachbar*innen um 18 Uhr nach und nach in der EFG Wichlinghausen eintrafen, gab es schon einiges zu gucken. Die Vorentwürfe für die Spielplätze in der Hermannstraße und Allensteiner Straße hingen großformatig aus und konnten mit Anregungen und Hinweisen aus der Nachbarschaft versehen werden.

Quartiersmanager*in Wiebke Striemer begrüßte die Gäste und bedankte sich über die Gastfreundschaft der Kirchengemeinde, die nur ein paar Meter vom Spielplatz Allensteiner Straße entfernt liegt. Thematisch führte die Mitarbeiterin der Diakonie Wuppertal KJF gGmbH dann in das Thema des Stadtteils und der Städtebauförderung ein. Sie beschrieb Oberbarmen & Wichlinghausen als einen besonders verdichteten Stadtteil mit vielen jungen Menschen, weshalb die Spielplätze im Quartier eine besondere Bedeutung hätten. Auch deshalb ist es für die Kommune wichtig, mittels Fördermittel Spielflächenangebote mit besonderen Qualitäten herzustellen.

Kontext Städtebauförderung

Über die Städtebaufördermittel im Programm Sozialer Zusammenhalt konnten in „Ob & Wi“ schon einige Grün- und Spielflächen gestaltet werden, übernahm dann Nicklas Grosch (Koordinator für das Förderprogramm) das Wort. Beispiele sind der Nordpark, der Erlebnisspielplatz an der Nordbahntrasse, die Pumptrackanalge, der Nachbarschaftspark Oberbarmen und, gerade noch im Bau befindlich, die Grün- und Spielfläche an der Rosenau.

Nicklas Grosch gab zudem den Kontext, an welchem Punkt sich die Spielplatzumgestaltung im Prozess gerade befindet. „Wir sind gerade dabei, die Antragsunterlagen für die Fördermittel zusammenzustellen. Dazu gehört es auch die Vorentwürfe weiterzuentwickeln, die dann von der Bezirksvertretung beschlossen werden.“ Danach können die Anträge gestellt werden, so Nicklas Grosch weiter. Und dann müssen wir auf die Förderzusage aus Düsseldorf warten. Das kann bis zum Herbst im nächsten Jahr dauern, weshalb man sich mit dem Bau der Spielplätze bis mindestens Ende 2025 gedulden muss.

Ergebnisse der Kinderbeteiligung

Das heißt auch für die Kinder, dass sie noch einen Moment abwarten müssen, bis sie sich auf den neuen Geräten austoben können. Sie hatten jedoch bereits die Möglichkeit, Einfluss auf die Planungen zu nehmen. Im September 2023 wurden über 50 Kinder aus dem Stadtteil in diesen Prozess einbezogen. Mit dem Einsatz des Spielmobils und zusammen mit der OGS der Grundschule Liegnitzer Straße hatte der Fachbereit Jugend & Freizeit der Stadt Wuppertal eine Kinderbeteiligung durchgeführt, berichtete Silvia Werthwein, die für Spielplatzplanung beim Jugendamt zuständlig ist.

Dabei konnten die Kinder mit der Gestaltung von Avataren und T-Shirts beschreiben, was sie am liebsten auf den neuen Spielplätzen machen würden. Dabei waren den Kindern einige Dinge wichtiger als andere. Das Klettern stand an erster Stelle, während das Kicken, Schaukeln und Rutschen die nächsten Plätze ausmachte. Die Ergebnisse der Kinderbeteiliguing waren die Grundlage für die Vorentwürfe, die beim Spielplatz-Dialog thematisiert wurden.

Kontext andere Spielplätze

Sven Homberg vom Ressort für Grünflächen und Forsten ist für die Spielplatzneuplanung an der Hermannstraße zuständig. Er beschrieb zunächst, wie der Prozess hinter so einem Vorentwurf aussieht und was die Ziele sind. So muss man für die Planung der Hermannstraße und Allensteiner Straße als Kontext auch den Spielplatz an der Clarenbachstraße (nahe der Kreuzstraße) einbeziehen.

Dieser ist vor allem für das Ballspielen geeignet. Dadurch ist es klar, dass es nicht noch zwei solcher Spielplätze bedarf, sondern andere Akzente gesetzt werden sollten. Das Thema für den Spielplatz an der Hermannstraße ist „Spielen für alle“

Spielplatz Hermannstraße: Spielen für alle

Der Spielplatz an der Hermannstraße sei ein richtiges kleines Schätzen, stellte der Grünflächenplaner heraus. Der Baumbestand ist gut und die Fläche bietet genug Platz, um gleichzeitig viele Spielangebote zu ermöglichen und Freiräume zu schaffen. Außerdem möchte man hier gerne ein gut einsehbares Highlight setzen.

Im nord-östlichen Teil des Spielplatzes, so Sven Homberg, soll es vor allem Spielangebote für kleinere Kinder mit Häuschen, Schaukel und Sandelementen geben. Im süd-östlichen Bereich ist eine Rutsche und eine Wippe für etwas ältere Kinder angedacht. Diese Bereiche befinden sich oberhalb einer Böschung, die für einen Naturspielbereich eingesetzt werden soll. Hier könnte es ein Kletternetz und Rutsche geben, mit denen der Hang durchspielt und so die beiden Ebenen miteinander verbindet. Ist man einmal runtergerutscht, befindet man sich am Startpunkt der Seilbahn, die einen zum Bewegungsspiel und Klettern für ältere Kinder führt. Als Kletterhighlight könnte ein großer Ballon dienen, eine Neuheit in Wuppertals Spielplatzlandschaft. Außerdem ist auf der Westseite des Spielplatzes eine große Freifläche geplant, auf der die unterschiedlichsten Aktivitäten stattfinden könnten. Von Fußballspielen und Wikinger-Schach bis hin zum Picknick mit der ganzen Fammilie sei hier alles möglich, erklärt Sven Homberg.

Die Wegeverbindungen durch den Spielplatz soll in etwas weiterem Bogen und direkt an den Spielgeräten vorbeiführen. So habe man nicht so viel Gefälle zu überwinden und der Spielplatz wirke größer.

Fragen und Anregungen

Nach der Vorstellung des Vorentwurfs war Platz für Fragen und Anregungen aus der Nachbarschaft. Neben der allgemeinen Freude über die Spielplatzneugestaltung gab es Fragen zu Spielmöglichkeiten auf der Fläche, auf die eingegangen wurde. Es wurde sich zum Beispiel ein großes Trampolin gewünscht. Hier zeigt allerdings die Erfahrung aus den letzten Jahren, dass die Unterhaltungs- und Wartungsarbeiten bei bestehenden Spielplätzen mit Trampolinen (z.B. Erlebnisspielplatz an der Nordbahntrasse) besonders schwierig ist. So würden Sprungfedern häufiger kaputt gehen, deren Austausch nicht leicht seien. Deshalb wurde in der bisherigen Planung von einem Trampolin abgesehen. Es wäre das einzige Spielangebot aus der Kinderbeteiligung, das keine Berücksichtigung finden würde.

Wenn Sie alle Fragen und Anregungen und die Antworten darauf ansehen möchten. Klicken Sie einfach auf diesen Link und laden Sie sich das Dokument dazu herunter.

Spielplatz Allensteiner Straße

Für den Spielplatz in der Allensteiner Straße ist Oshtoud Daghighian von der Grünflächenplanung der Stadt Wuppertal verantwortlich. Der Spielplatz ist nur einige Meter vom Spielplatz Hermannstraße entfernt . Er hat das Thema Bewegung und Bewegungsspiele. Er ist insgesamt für ein wenig ältere Kinder gedacht, als der Spielplatz Hermannstraße. Im östlichen Teil wird es ein Fußball Pannafeld geben, so Oshtoud Daghighian. Dabei handelt es sich um ein modernes Kleinfeldspiel von 6×9 Metern, bei dem man die Bande gezielt einsetzt. Außerdem soll es eine Gruppenschaukel geben, bei der man sich gegenseitig unterstützt.

Im mittleren Bereich sind Tischtennisplatten und ein anspruchsvolles Klettergerüst geplant, während am westlichen Ende ein Basketballkorb geplant ist. Insgesamt soll der Spielplatz heller und besser einsehbar sein. Zudem ist eine weitere Wegeverbindung in Form eines Trammelpfads angedacht, der vom Basketballbereich die Böschung hinunter zum Anfang der Allensteinerstraße (nahe Tütersburg) führt.

Anmerkungen und Rückfragen

Die Anmeldungen und Rückfragen zum Spielplatz an der Allensteiner Straße bezogen sich unter anderem auf die derzeitige Nutzung der Fläche durch Hundebesitzer*innen. So wurde gefragt, ob Hundekotbeutel angedacht sind. Da Hunde generell auf Spielplätzen nicht erlaubt seien, sieht man davon ab, Hundekotbeutel anzubringen, so Silvia Werthwein vom Jugendamt. Neben Fragen zum Fußball und Basketballfeld wurde auch noch angeregt, eine Boulebahn einzurichten. Davon wird hier abgesehen, da mit der Rosenau bereits eine im Stadtteil entstehe. Erwachsene sind mobiler und könnten somit eine Boulebahn auch andererseits aufsuchen, während Kinder auf Spielmöglichkeiten in der unmittebaren Wohnumgebung angewiesen sind.

Wenn Sie alle Fragen und Antworten ansehen möchten, klicken Sie einfach auf diesen Link und laden sie sich das Dokument dazu herunter.

Außerdem

Für beide Spielplätze gilt, dass die Stadtteilgesellschaft gefragt ist, sie mitzupflegen und zu erhalten. In Wuppertal gibt es für engagierte Nachbar*innen zusätzlich die Möglichkeit, Spielplatzpat*in für einen der Spielplätze zu werden. Wenn sich jemand aus der Nachbarschaft dazu bereit erklären würde, eine Patenschaft zu übernehmen, würden sich Kinder und andere Nachbar*innen sicher darüber freuen.

Über alle weiteren Schritte in der Umgestaltung der Spielplätze wird das Vierzwozwo Quartierbüro berichten und die Nachbarschaft auf dem Laufenden halten. Als nächstes werden die Vorentwürfe weiterentwickelt und finalisiert, bevor im August die Bezirksvertretung über die endgültigen Pläne abstimmt. Wir freuen uns zusammen darauf, dass die Spielplätze ab Ende 2025 umgestaltet und in neuer Form nutzbar werden.

Der Spielplatz-Dialog hat gezeigt, dass es für alle Seiten immer wieder hilfreich ist, sich mit dem Stadtteilgeschehen zu beschäftigen und sich in die Prozesse einzubringen.