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Oberbarmen – ein lebendiger Stadtteil

Die Stadtteilkonferenz ist wie immer gut besucht.

Wenn es um Aktivitäten im Quartier geht, ist die Stadtteilkonferenz (STK) die erste Anlaufstelle. Denn hier gibt es in Infos, wer was wann und wo anbietet oder unternimmt. Bei der Oberbarmer STK am 2. September 2019 tauschten sich mehr als 40 Personen aus. Die Stadtteilkonferenzen finden an wechselnden Orten statt. Dieses Mal hatte das Jobcenter Wuppertal, Geschäftsstelle 7 in der Schwarzbach, in seine Räumlichkeiten eingeladen.

Zunächst stellte Andreas Röhrig, Quartiermanager beim VierZwoZwo Quartierbüro, vor, welche Terminen in den nächsten Tagen und Wochen anstehen (siehe unten). Hier zeigte sich wieder einmal: Es ist ganz schön viel los in Oberbarmen und Wichlinghausen. Einen Bericht zu den aktuellen Maßnahmen der „Sozialen Stadt“ im Quartier gab es dieses Mal nicht, da die Koordinatorin, Patricia Knabenschuh, eine neue Stelle angenommen hat. Ihre Wuppertaler Kollegin, Britta Jobst, die derzeit allein die Koordination des Mammut-Förderprojektes stemmt, war terminlich verhindert. Die zweite Stelle soll ausgeschrieben sein, hatte Andreas Röhrig gehört.

Gute Gespräche in der Austauschpause.

Nach der Austauschpause, die immer informativ und wichtig für die Netzwerkarbeit ist, folgten die Berichte einzelner STK-Mitglieder. So erinnerte Birgit Hipp vom Bornscheuerhaus daran, dass es im Quartier sehr viele Senior*innen gibt, an die bei der Planung von Veranstaltungen oder Projekten gedacht werden sollte. „Das Alter ist die verletzlichste Phase“, sagte sie. „Im Wuppertaler Osten haben wir die höchste Altersdichte in Wuppertal.“ Dazu erläuterte sie, dass Wuppertal in 69 Quartiere eingeteilt sei und im Verhältnis die meisten älteren Menschen in Langerfeld wohnten. Für die gebe es aber die wenigsten Angebote. Hier könne aber leicht Abhilfe geschaffen werden, meint Birgit Hipp: „Wir haben alle tolle Projekte, zu denen auch Senior*innen eingeladen werden könnten.“

Stefan Albrecht vom Jobcenter und sein Kollege, der Gesundheitsberater Uwe Benn, suchen Träger oder Vereine, die mit dem Jobcenter „etwas zum Thema Gesundheit unternehmen“ wollen. Denn es gebe verschiedene Angebote für Kund*innen des Jobcenters, die dort durchgeführt werden sollen, wo sich die Menschen aufhalten. Uwe Benn erklärt warum: „Selbst wenn alle Arbeitslose eine gute Ausbildung hätte, könnte man trotzdem nicht alle vermitteln. Warum? Weil sie krank sind. Die gesundheitlichen Einschränkungen stehen der Vermittlung im Weg. Die Leute werden nicht gesünder, sondern erkranken stärker.“ Welche Leistungen diese Menschen in Anspruch nehmen könnten, um ihre Gesundheit zu verbessern, stehe im Präventionsgesetz. Aber nur drei Prozent aller Bundesbürger*innen nähmen diese Angebote in Anspruch, erklärte Uwe Benn. Deshalb gebe es das Angebot des Jobcenters, dass Kurse zur Gesundheitsverbesserung bei Kooperationspartnern durchgeführt werden. Kosten würden aus einem Fonds finanziert.

Jochen von Köller von der Verbraucherzentrale referierte zu „NRW bekämpft Energiearmut“. Seit 2012 gibt es das Projekt, das Menschen unterstützt, die ihre Energieschulden nicht bezahlen können. „Gerade entsteht eine Kooperation mit dem Quartierbüro, um das Angebot auch in Wichlinghausen und Oberbarmen vor Ort bereitzustellen“, erläuterte von Köller. Interessierte Institutionen können sich aber auch direkt an die Verbraucherzentrale wenden, um in ihren Räumlichkeiten Beratungen für verschuldete Menschen durchführen zu lassen. Wer ist betroffen? „Rund die Hälfte der Ratsuchenden bezieht Leistungen beim Jobcenter und lebt in einem Singlehaushalt“, weiß Jochen von Köller. Entstanden sei das Hilfeangebot übrigens in Wuppertal, ergänzte er. Denn es gebe ein häufiges Problem in der Stadt: alte Nachtspeicheröfen, die tagsüber auch Strom ziehen. Und wie funktioniert „NRW bekämpft Energiearmut“? Zum einen gebe es Infobroschüren für Betroffene. Darüber komme der Verbraucher zur Verbraucherzentrale, wo man das Problem analysiere, so von Köller. „Dann ziehen wir den Energieberater zu Rate. Außerdem treten wir mit den WSW in Kontakt, damit keine Sperre eintritt.“ Im Folgenden werde ein Gutachten über das Heizverhalten erstellt. „Manchmal stellen wir dabei auch andere Dinge fest, zum Beispiel, dass der Zähler einem ganz anderen Haushalt zugeordnet ist“, erläuterte Jochen von Köller.

Jeanette Wölling, Berufsberaterin bei der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal, präsentierte die neue Quartierssprechstunde der Berufsberatung. Diese finde einmal im Monat, immer am dritten Donnerstag, zwischen 14 und 16 Uhr im Wiki an der Westkotter Straße statt. Dabei gehe es darum, Jugendlichen bis unter 25 Jahren einen kurzen ersten Weg zur Berufsberatung zu ermöglichen. „Wir beraten junge Menschen dazu, wie es nach der Schule weitergeht, beispielsweise zu Ausbildung oder Studium“, erklärte Jeanette Wölling. Es gehe ausdrücklich nicht um Vermittlung in Arbeit. Das Angebot sei für die Schüler*innen der Hauptschule Matthäusstraße sowie der Oberstufe des Berufskollegs Barmen konzipiert worden, stehe aber grundsätzlich allen Jugendlichen offen, die noch keinen Kontakt zur Berufsberatung haben. Eine Anmeldung zur Sprechstunde ist nötig unter wuppertal.berufsberatung@arbeitsagentur.de.

Flyer kündigen die verschiedenen Veranstaltungen an.

Janine Pagel von kult:ost stellt #Tour:Ost vor. Das sind Führungen durchs Quartier, die über den Verfügungsfonds der „Sozialen Stadt Oberbarmen / Wichlinghausen „gefördert werden. „Es ist irre, was wir hier für interessante Orte haben“, meint Janine Pagel. Wer wisse zum Beispiel, dass es in diesem Jahr viele Jubiläen in Wichlinghausen und Oberbarmen gibt? „Deshalb gibt es kostenlose Führungen durchs Quartier zu verschiedenen Themen“, verkündete Janine Pagel. Die Touren seien für alle Altersgruppen geeignet und sollen in gemütlicher Atmosphäre stattfinden. Der Historiker Heiko Schnickmann hat einige Touren vorbereitet. Anmeldungen sind möglich unter tourost.wpt@gmail.com. Gesucht werden noch ehrenamtliche Übersetzer*innen.

Robert Ambrée stellt das BOB Lab vor, das ebenfalls über den Verfügungsfonds gefördert wird. Der BOB Campus, wo das Ganze stattfindet, ist das ehemalige Firmengelände der Firma August Bünger an der Wichlinghauser Straße 38. „Ziel ist es, dass Menschen in Workshops ihre Talente (wieder-)entdecken“, sagte Ambrée. Zielgruppe seien vor allem Jobsuchende. Viele Angebote werden von Kooperationspartnern im Quartier durchgeführt, aber es kommen auch Dozent*innen von außerhalb.

Termine und Ankündigungen

Tour:Ost:
13.9., 17 Uhr, Kirchen in Oberbarmen mit Pfarrer Johannes Schimanowski: https://www.wuppertal-live.de/?298484;
14.9., 11 Uhr,  Nordpark-tour mit Peter Ehm: https://www.wuppertal-live.de/?298485;
27.9., 17 Uhr, Orte der Besinnung mit Max Moll: https://www.wuppertal-live.de/?298480;
28.9., 15 Uhr, Fotowalk – Industriekultur mit Ales Mahling und Janine Pagel: https://www.wuppertal-live.de/?298482;
29.9., 15 Uhr, Von Bleicher zu Bünger mit Heiko Schnickmann: https://www.wuppertal-live.de/?298483

„BOB Lab“: 23.-28.9., Workshops von 10-17 Uhr, Abendvorträge anschl. bis 20.00 Uhr. Ausstellung und Abschlussfest SA 14Uhr

Die Woche des bürgerschaftlichen Engagements findet wieder statt und startet am Freitag, 13. September. Es gibt einen Flyer mit allen Terminen, der hier eingesehen werden kann.

Fr. 13.09. 16:00 Uhr Einweihung Nordpark mit Oberbürgermeister Mucke und anschließendem Dämmerschoppen ab 18 Uhr des Nordstädter Bürgervereins (NBV)

Sa 14.09. ab 14:00 Uhr Kinder und Familienfest im Nordpark

Fr 20.09. 16:00 Uhr Schnuppertag für Mädchen im CVJM Oberbarmen

Do 10.10. 14:00 Uhr „Games for Kids“ in der Stadtteilbibliothek Wichlinghausen. Spiele für Kinder bis 12 Jahren. Weitere Termine: 07.11. / 12.12.

Sa 19.10. 14:00 Uhr Familienfest des Integrationsnetzwerkes im Stadtteilzentrum Wiki. Währenddessen Fotoaktion von Zuhause in Oberbarmen. Der Stadtteil ist eingeladen mitzumachen. Thema: „Zuhause in Oberbarmen“.

Mo 21.10. 10:00-12:30 Uhr „Get In“  richtig Heizen / Umgang für mit Strom für Geflüchtete im Wiki mit Franziska Russ von der Verbraucherzentrale NRW.