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Eingeladen, den Westen zu retten

Oberbarmen retten heißt, den Westen retten. Das ist eines der Leitmotive der OASE Oberbarmen. Nun tut sie es vor Ort.kathole klAuf Einladung des Projekts „Lebe Liebe Deine Stadt“ steht der Bauwagen am 14. November ab 11h in der Nähe des „Wunschorts“ (Friedrichstr. 63) in Elberfeld.

Im Folgenden zitieren wir aus der Pressemeldung der OASE Oberbarmen:

In Oberbarmen nehmen die Menschen scheinbar klaglos soziale Schieflagen und Ungerechtigkeiten hin. So manche Läden, Häuser und Wohnungen stehen leer. Die Hartz4-Quote ist hoch. Aber alles scheint ruhig.

`Warum schreit ihr nicht?´, fragte die OASE mal die Menschen im Quartier.

Die Frage stammte vom Theaterwissenschaftler Ulf Schmidt, der von der “Gleichgültigkeit, mit der die breite Öffentlichkeit auf bestandsgefährdende Budgetkürzungen und Schließungen reagiert“, sprach. „Ohne jede Rebellion. In Stuttgart stehen Menschen auf, wenn es um einen hässlichen Bahnhof geht. In Istanbul stehen Menschen auf, wenn es einen kleinen Park zu verteidigen gilt. Eine Öffentlichkeit, die aufstünde, weil sie begreift, dass man ihr etwas wegnimmt – beim Theater nicht in Sicht. Es scheint, als würden die Menschen in den betroffenen Städten die Theater nicht als ihr Eigentum sehen, für das es zu kämpfen lohnt. Und das ist die eigentliche Katastrophe. Und es ist eine Katastrophe nicht nur für die Theatermacher, sondern in noch weit größerem Maße für […] die Gesellschaft […]. Und zwar insbesondere dann, wenn man das Wegbrechen des Journalismus mit in Rechnung stellt und davon ausgeht, dass Journalismus und Theater die beiden wichtigsten Selbstreflexionsorte der modernen Gesellschaft waren. Mit ihrem Wegbrechen bricht diese Selbstreflexion weg.“

Stattdessen kommt Primark. Wir werden eingekesselt von Outlet-Centern. Remscheid, Solingen und Elberfeld liefern sich ein Wettrennen beim Bau dieser Tempel einer Ökonomie, die nichts außer Krankheit produziert. Elberfeld wird zum Ort, der Chancen und Zukunftskraft von Selbstreflexion aus unserer Erinnerung löschen will.

In Oberbarmen mag es schwierig zugehen, das Leben. Aber hier ist noch Leben.
Mit der Erfahrung aus Oberbarmen im Gepäck macht die mobile OASE eine Stippvisite in Elberfeld und wird nun die Menschen dort fragen: Warum schreit ihr nicht?

Es geht nicht „nur“ um Theater. Es geht um tragende Formen des menschlichen Zusammenlebens. Um Stadt, Staat, Gesellschaft und Demokratie. Es geht um alles.
Von Oberbarmen lernen heißt, Überleben lernen.

(Mehr zum Projekt „Lebe Liebe Deine Stadt“ auf https://www.facebook.com/lebeliebedeinestadt)