In der Moschee Islam und Frieden e.V. (Am Diek 40) tagte erstmals das vom Quartierbüro initiierte Integrationsnetzwerk. VertreterInnen von im Viertel aktiven Institutionen diskutierten über gemeinsame Ziele und Formen der Kooperation.
Anlass für die Gründung des Netzwerkes war für das VIERZWOZWO der Umstand, dass es in Oberbarmen/Wichlinghausen keinen Integrationsmanager wie in anderen Wuppertaler Stadtvierteln geben wird. Durch eine Aufstockung des Stellenumfangs im Quartierbüro kann sich nun das VIERZWOZWO intensiv dem Netzwerkaufbau und der Projektentwicklung von Integrations- oder Inklusionsprojekten widmen.
Das Vorhaben rennt u.a. beim Ressort 204 der Stadt offene Türen ein. Hier ist Theresa Abou Samra zuständig für die Entwicklung und Begleitung von Projekten im Integrationsbereich, insbesondere in der Flüchtlingsarbeit. Darüber hinaus ist sie gemeinsam mit ihren über das Landesförderprogramm Komm-An NRW geförderten Kolleginnen Frau El-Qasem und Frau Hinzmann (ab 01.12.) für das Thema Ehrenamt im Flüchtlingsbereich ansprechbar.
Einrichtungen, Träger und Initiativen aus Oberbarmen/Wichlinghausen können sich u.a. in Fragen zur Fördermittelakquise im Bereich Flüchtlingsarbeit an das Team von Frau Abou Samra wenden. Besonders interessant sind hier die Fördergelder des Landesförderprogramms Komm-An NRW zur Unterstützung des Ehrenamts in der Flüchtlingshilfe in den Kommunen.
Ebenfalls vom Ressort 204 /Zuwanderung und Integration kam Katharina Bühne zum Treffen. Sie brachte konkrete und interessante Daten mit. So ist die Zahl der Neuaufnahmen geflüchteter Menschen ebenso gesunken (2015: 3071; 2016 bis 01. September: 1289), wie die der Zuzüge bereits anerkannter Flüchtlinge aus anderen Städten Deutschlands (2015: 1330, erstes Halbjahr 2016: 983).
Insgesamt leben im Stadtgebiet 8309 geflüchtete Menschen (Stand 01.07.2016). Etwa 31% der Wuppertaler Asylbewerber wohnen in Wichlinghausen/Oberbarmen.
Nach diesen statistischen Grundlagen wurde im Kreise der Anwesenden eruiert, was man sich für die Arbeit mit Geflüchteten wünscht. Von Handwerkern für alleinstehende Frauen, Fahrzeugen für Fahrten zum Baumarkt und ehrenamtliche ÜbersetzerInnen (SKF); Lotsen für die Flüchtlinge (Ev. meth. Kirchengemeinde); über den Ausbau von Arbeitgeberkontakten (Wi4U); kürzeren Wegen (WiKi) bis zu Brücken zur Überwindung der Sprachbarrieren (SKJ) und Unterstützung in bürokratischen Sachverhalten, Sozialberatung und Wohnungsvermittlung (Moschee Islam und Frieden) oder Projekten & Konzepten für interkulturelle und intersoziale Begegnungen (Diakonie) reichte die Palette.
Vielfach geäußert wurde die Notwendigkeit von Fortbildungen und Supervisionen für die EhrenamtlerInnen. Diese sind bisweilen überfordert und werden nicht ausreichend unterstützt. Ein Coaching in Sozialrecht etwa würde genauso weiterhelfen, wie eine Form von Ressourcenkontrolle, bzw. –steuerung. Denn Flüchtlinge belegen teilweise mehrere HelferInnen.
Die Runde entwickelte weitere Ideen für die Optimierung der Arbeit, u.a. einen Stadtplan für Flüchtlinge mit allen relevanten Anlaufpunkten und eine Homepage für das Netzwerk, um Angebote miteinander zu vernetzen. Eine solche Datenbank für sämtliche Aktivitäten zum Thema Integration, Inklusion und Zuwanderung sollte ständig aktualisiert werden. Das Problem dabei: Dies zieht enormen Pflegeaufwand der Internetplattform nach sich. An einer Lösung wird man nun arbeiten.
Dass dieses erste Netzwerktreffen einem Bedarf entspricht, macht der einstimmige Beschluss der Anwesenden deutlich, sich ab sofort regelmäßig zu treffen. Das nächste Treffen findet bereits am Donnerstag, 10.11.2016 um 18.00 Uhr in der evangelisch-methodistischen Kirche in der Eintrachtstraße 45 statt.