Ein Kinderrechte-Kunstwerk von Kindern und Künstler*innen in Oberbarmen

Direkt an der Wupper, am Schöneberger Ufer haben Kinder aus dem Stadtteil ein Wandkunstwerk erstellt. Dabei haben sie das Thema der Kinderrrechte für sich und alle sichtbar interpretiert. Sie wurden im Prozess von Künstler*innen der NGO Cup of Color um den Wuppertaler Künstler Thomas Kubig angeleitet. Im oberen Teil der Wand haben die Künstler*innen ausßerdem ein Bild von Kindern, die auf dem Berliner Platz spielen, erstellt.
Community-Malen
Über 200 Kinder haben schätzungsweise in der ersten Herbstferienwoche an der Wand am Schöneberger Ufer gemalt. Dabei sind Pinguine, Familien, Häuser, Fußballfelder, Möhren, Regen, Minen und viele weitere Bilder entstanden, die jeweils für ein Kinderrecht stehen. Die Kinderrechte, um die es jeweils geht, stehen ebenfalls auf der Wand, damit andere Menschen aus Ob & Wi wissen, worum es geht. Auf der Wand konnten sich alle Kinder aus der Nachbarschaft verewigen, aber im Besonderen auch die des Offenen Ganztages der Grundschulen im Stadtteil. So waren in der Woche vom 13.-17.10 Kinder aus dden OGS-Gruppen der Wichlinghauser Straße (CVJM Oberbarmen), der Liegnitzerstraße (AWO) sowie der Friedhofsstraße und Germanenstraße (Kiju Wichlinghausen) am Schöneberger Ufer dabei.
Das Community-Malen lief meist so ab, dass es erst eine Einführung der Künstler*innen zum Thema der Kinderrechte gab und im Anschluss die Kinder selbst eine Zeichnung zu diesem Thema zunächst auf ein Blatt Papier bringen konnten. Danach ging man zusammen mit den Künstler*innen an die Wand, wer wollte konnte sogar mit aufs Gerüst und oben malen. Mit der Vorlage in der Hand wurde das eigene Bild dann in das Gesamtkunstwerk eingebettet.
Einweihungsfest
Beim Einweihungsfest am 17.11. fanden sich einige der Kinder, die die Wand mitgestalteten, mit Organisator*innen und Künstler*innen zu einem netten Beisammen sein am Schöneberger Ufer ein. Dabei gab es kostenlos Kuchen und Kekse und ein spontanes Mitbringbuffet der Nachbar*innen. „Es war ein richtig schönes, kleines Oberbarmer Einweihungsfest mit guter Athmosphäre, Leckereien aus dem Stadtteil und natürlich mit einem tollen Ergebnis für den ganzen Stadtteil,“ fasst Ann-Christin Kugel, Vorsitzende des Bürgerforum Oberbarmen e.V., den Tag zusammen.

Zu einem gemeinsamen Foto fanden sich alle Anwesenden nocheinmal auf dem Gerüst und vor dem Wandbild ein, um stolz zu zeigen, was in der Zeit geschafft wurde. Auch wenn das von Thomas Kubig gestaltete Bild im oberen Teil auf Grund der Wetterbedinungen noch nicht ganz fertig werden konnte, zeigten alle stolz, welche Kinderrechte für sie besonders wichtig sind. Mittlerweile hat Thomas Kubig das von der Schwebebahn aus zu sehende Werk finalisiert, dass dann von allen Menschen im Stadtteil genau unter die Lupe genommen werden kann. Spazieren Sie also gerne am Schöneberger Ufer entlang.
Auch für die Künstler*innen von Cup of Color war es in Wuppertal ein besonderes Erlebnis. „Wir freuen uns sehr, dass wir hier in Wuppertal ein Bild mitgestalten konnten. Die Kinder haben viel Energie und haben diese und ihre Perspektiven mit an die Wang transportiert. Das Ergebnis können sich nun alle an der Wand anschauen,“ freut sich Thomas Kubig.
Für Projektleiter Dieter Bieler-Giesen des Bürgerforums Oberbarmen soll dies nicht die letzte Wand gewesen sein, die im Stadtteil in einem partizipativen Prozess gestaltet werden soll. „Es sollen in den nächsten Jahren noch weitere Kunstwerke für unterschiedliche Zielgruppen in Oberbarmen dazukommen,“ sagt er.
Für Lukas Meier vom Vierzwozwo Quartierbüro erfüllt das Projekt gleich vier wichtige Ziele: „Zum einen haben die Kinder einen Bezug zur Kunst bekommen und dadurch vielleicht einen Zugang gefunden, den sie vorher nicht hatten. Auf der anderen Seite konnten hier Kinder selbstwirksam den Stadtteil mitgestalten und sind nun hoffentlich immer, wenn sie hier entlang gehen, stolz auf sich und ihren Stadtteil. Als Drittes wurde das Stadtbild von Kindern aus dem Stadtteil gestaltet und mitgeprägt. Mit der Thematisierung der Kinderrechte auf der Wand ist das Ergebnis außerdem ein Beitrag zu einem weltweiten wie nationalen und stadteilbezogenen Diskurs geworden.“
Die Vorgeschichte
Konzeption
Am Start des Projektes „Bunt und Vielfältig“ stand die Idee, dass Kinder aus Oberbarmen und Wichlinghausen selbst ihren Stadtteil mitgestalten sollen. Von der Idee bis zur Umsetzung des Projetktes verging einige Zeit und verschiedene Planungsschritte. Bereits im Herbst 2024 hatte der Bürgerverein „Bürgerforum Oberbarmen“ dafür einen Antrag im Verfügungsfondsbeirat gestellt.
Arbeit in der Projektgruppe
Danach fand sich eine Projektgruppe mit verschiedenen Engagierten aus dem Stadtteil zusammen, die sich darum bemühte, ein Thema für das Kunstwerk, passende Künstler*innen und in Frage kommende Fassaden auszuwählen. Auf ein Thema konnte sich schnell geeinigt werden. Kinderrechte sind in Oberbarmen, einem besonders jungen Stadtteil, besonders wichtig und sollten eingebracht werden.

In einem Prozess über Interessenbekundungen und eine Bewertungsmatrix in der Projektgruppe einigte man sich dann auf die Gruppe „Cup of Color“, die mit ihrem partizipativen Konzept der Wandgestaltung zu politischen Themen überzeugte.
Die Fassadensuche gestaltete sich ein wenig schwieriger. Auch wenn es klare Favoriten der Projektgruppe gab, musste einigermaßen kurzfristig vor Umsetzung der Wandfläche nocheinmal eine neue Fassade gefunden werden. Mit der Wand am Schöneberger Ufer (Rückseite des Hauses Berliner Straße 130) sind nun aber alle Projektbeteiligten mehr als zufrieden.
Im Sommer dann war das Team von „Cup of Color“ zum ersten Mal in Wuppertal und bearbeitete das Thema der Kinderrechte in Kooperation mit dem Spielmobil des CVJM Oberbarmen am Berliner Platz. In dieser Zeit entstand auch das Bild, das nun auf der Fassade zu sehen ist.

Das Projekt „Bunt und Vielfältig“ wurde durch den Vefügungsfonds im Städtebauförderprogramm Sozialer Zusammenhalt Oberbarmen & Wichlinghausen finanziert und vom Bürgerforum Oberbarmen umgesetzt.






















