Die Umwandlung der Wichlinghauser Kirche zu einem Familien- und Begegnungszentrum läuft auf Hochtouren
Im Sommer diesen Jahres soll der Umbau bereits abgeschlossen sein und die ersten Gruppen in die Kirche einziehen.
Wer an der in den Jahren 1864–67 erbauten oberhalb des Wichlinghauser Markts liegenden Kirche vorbei kommt, sieht erst einmal eine schöne einschiffige neugotische Kirche und kann nur schlecht die vielen Autos der Baufirmen erkennen, die seit Anfang des Jahres dort parken und Schutt abtransportieren und Material herbeischaffen. So ahnt man nicht, wie viele fleißige Hände im Moment dabei sind, dort ein modernes barrierefreies kindgerechtes Familien- und Begegnungszentrum zu schaffen.
Gute Nachrichten haben die unter der Bauleitung des Architekten Bernd Schuster tätigen Firmen in der letzten Baubesprechung zu berichten. „Alles im Plan“ – das alte Podest, auf dem der Altar stand, wurde entfernt, die neuen Wände im Kirchgebäude stehen, die Elektro- und Sanitärleitungen wurden bereits verlegt. Auch die Kacheln sind schon an den Wänden. Es sind schöne Gruppen- und Begegnungsräume entstanden – immer alles unter den wachsamen Augen des Brandschutzgutachters. Die Handwerker hatten in den letzten Monaten manche „harte Nuss“ in Gestalt von technischen Problemen zu knacken. Deshalb werden jeden Montag werden in der wöchentlichen Baubesprechung die Probleme erörtert und gemeinsam die Lösungen für die technischen Probleme gefunden. Der Architekt schickt allen Teilnehmer/innen das Bauprotokoll und jede Firma muss ein Bautagebuch führen.
In der 19. Kalenderwoche durfte die Kirche eine Woche lang nicht betreten werden, denn da wurde das Fundament für die Fußbodenheizung verlegt. Ausgerechnet am 09.05.2015 war der Städtebautag – leider in diesem Jahr ohne uns, denn die Wichlinghauser Kirche durfte eine Woche lang nicht betreten werden. Der Architekt hat den Zeitplan schon vor Monaten festgelegt und es wirkt wie ein gut funktionierendes Uhrwerk, wie die Handwerker ihre Arbeiten aufeinander abstimmen. Zeitgleich arbeiten mitunter acht Firmen gleichzeitig an dem Innenausbau.
Ein so altes Gebäude wie die Kirche hält natürlich auch immer Überraschungen bereit – so tauchte eine Leitung auf, die nicht im Leitungsplan aufgeführt war und nachdem sie durchtrennt wurde, konnten die Glocken nicht mehr geläutet werden und die Uhr blieb stehen. Die Folgen dieses Kurzschlusses sind vielleicht dasjenige Zeichen des Umbaus, das von den Gemeindegliedern am deutlichsten wahrgenommen wurde und wird. Deshalb hofft der Bauträger, dass die Glocken und Uhr bald wieder funktionieren werden. Manchmal macht aber auch die moderne Technik Probleme- so konnten die bestellten Lampen noch nicht geliefert werden und das, obwohl bereits das Gerüst für die Installierung der Leuchten und für die andere Gewerke in luftiger Höhe aufgestellt werden musste.
Die Sicherheit der späteren Nutzer/innen hat für die Bauleitung und für den Bauherrn oberste Priorität. So werden Kindersicherungen an den Türen und den Steckdosen installiert. Bei dem barrierefreien Zugang zum Begegnungszentrum wurde auf einen Aufzug verzichtet, der Haupteingang für das Familien- und Begegnungszentrum wird zukünftig auf die andere Seite der Kirche verlegt. Der Brandschutz spielte bei der Planung und der Umsetzung eine besonders wichtige Rolle, da das Familien- und Begegnungszentrum von den unterschiedlichsten Gruppen genutzt werden soll.
In diesen Tagen bekommt die Baustelle häufig auch sehr wichtigen Besuch. In den vergangenen Wochen waren die Jugendamtsleitung, Vertreterinnen der Bezirksregierung und ein Mitarbeiter des Fördermanagements vor Ort, um die Baustelle und ihre Entwicklung zu besichtigen. Natürlich haben auch viele Wichlinghauser/innen den Wunsch gehabt, sich ein persönliches Bild von dem Fortkommen auf der Baustelle in ihrer Kirche zu machen. Für die Handwerker war es immer wieder berührend, von den Menschen zu hören, wie sehr sie mit der Kirche verbunden sind. Aber auch einige unserer Handwerker sind dort konfirmiert worden oder haben in der Wichlinghauser Kirche den Bund fürs Leben geschlossen.
Wenn es weiter so gut läuft, dann können die soziale Gruppe Mosaik und die Kulturelle Jugendbildung im August 2015 endgültig einziehen. Nach den Sommerferien soll es dann auch einen Tag der offenen Tür geben und natürlich soll im November auch wieder das Lichterfest unter Regie des Vereins „Wir in Wichlinghausen“ gefeiert werden. Der Terminkalender des Familien- und Begegnungszentrums füllt sich langsam immer mehr und es werden viele Interessante Angebote und Veranstaltungen stattfinden können. Interessierte Gruppen können sich bei Bärbel Hoffmann unter der Telefonnummer 0163/6974443 melden, wenn sie Räume für Veranstaltungen oder Stadtteilangebote benötigen.