Kategorien
Trasse Umsetzung

Garten der Religionen

Direkt an der Trasse erschließen Engagierte eine brachliegenede Fläche

Drei Pfadfinderinnen bzw. Pfadfinder des Stamms der Galier und zwei Berufsschüler des Berufskollegs Barmen bei der Gartenarbeit. Die evangelische Diakonin Petra Giesen (2.v.re.) freut sich auf die Handpuppen-Theaterstücke, die sie im nächsten Jahr im Garten der Religionen anbieten kann. Foto: Dieter Bieler-Giesen

Nach der Bewilligung furch den Verfügungsfondsbeirat haben nun die ersten Arbeiten an der Fläche an der Markusstraße durch den Verein Garten der Religionen und die Pfadfindergruppe vom Stamm „Galier“ sowie einiger angagierten Nachbar*innen begonnen. Über den Sommer wird an jedem Samstag ab 11 Uhr am zukünftigen Garten der Religionen gerackert und gestaltet. Die Engagierten haben auch beriets eine Pressemitteilung verfasst, in dem sie Ihr Projekt vorstellen. Lesen sie selbst:

Wer auf der Trasse zwischen Askanierstraße (Belvedere) und dem Bartholomäus-Viadukt unterwegs ist, kann die Bauarbeiten bereits sehen. Auf der städtischen Fläche von zwei ehemaligen Eisenbahner-Kleingärten haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Trassenmeisterei des Wichernhauses mit einem Bagger eine ebene Veranstaltungsfläche geschaffen. Aktuell sind jeden Samstag ab 11 Uhr Vereinsmitglieder dabei, den Garten anzulegen. Helferinnen und Helfer sind willkommen (Anmeldung unter garten.der.religionen.wuppertal@gmail.com).

Initiatorin und Vereinsvorsitzende ist Anne Wiechmann. Als langjährige katholische Religionslehrerin am nahe gelegenen Berufskolleg Barmen Europaschule, einer Schule, wo die religiöse Vielfalt Wuppertals in voller Breite vertreten ist, weiß sie, was die Wuppertaler Religionsgemeinschaften brauchen. Raus aus dem engen eigenen Dunstkreis, rein ins Miteinander, ins Kennenlernen, ins Miterleben der Feste und Liturgien der anderen.

„Mein Traum ist ein Begegnungsort für Leib, Geist und Seele. Ein Ort, wo Gottesdienste und Gebete stattfinden, wo gemeinsam gekocht und gegessen wird, wo authentische Musik und kreative Kunst stattfinden und wo sich Menschen kennenlernen, die sonst nicht zusammenkommen würden“, erläutert Anne Wiechmann die Ziele des Projektes. „Es wird ein multifunktionaler Ort, an dem für alle Altersgruppen vieles möglich ist: von der Erlebnisrally der Kindergartengruppe, über den Koran-, Firmungs- und Konfirmandenunterricht, über Kreativ-Workshops, bis zum Gesprächskreis für alte Menschen.“

Der Bau des Gartens ist mit hohen Kosten verbunden. Geländemodellierungen, ein neuer Trassenzugang, der Wasser- und Stromanschluss, eine neue Gartenhütte und vieles mehr werden aus dem Verfügungsfonds des Städtebauförderungsprogramms Sozialer Zusammenhalt Oberbarmen/Wichlinghausen gefördert. Der lokale Beirat hat dem Projekt im Juni zugestimmt, weil der Garten besonders für die Menschen im Quartier eine Chance ist, sich mit Ideen und Taten – je nach Talent und Interessen – vielfältig einzubringen. Alle Betriebskosten werden in Zukunft vom Verein getragen.

Der Verein „Garten der Religionen“ wird den Garten zusammen mit den Pfadfindern Sankt Georg, Stamm Gallier, bauen und betreiben. Gruppenleiter Jakob Schmöe: „Wir können mit der Lage an der Trasse jetzt spannende Angebote machen, die viele Menschen in der Stadt erreichen.“ Der Verein ist schon seit zwei Jahren im Gespräch mit unterschiedlichsten Gemeinden und Gruppen, die sich dort aktiv einbringen wollen. Besonders interessant ist der Garten für Religionsgemeinschaften, die in Wuppertal noch keinen eigenen Ort haben, für die Jesiden (Eziden), Sikh und Bahai.

Der Garten der Religionen soll ganz besonders ein Bildungsort für Kinder sein, wo sie spielerisch und sinnlich ihren Glauben festigen können und auch etwas über andere Religionen erfahren. Nach dem Richtfest am 3. Oktober werden künstlerische Workshops angeboten, bei denen die neue Bepflanzung Schritt für Schritt angelegt wird. Wenn Sie dabei mitmachen wollen melden Sie sich gerne bereits im Vorfeld unter garten.der.religionen.wuppertal@gmail.com. Dann gestalten Sie den Garten der Religionen vielleicht mit einem plätschernden Paradiesbrunnen und fruchttragenden Weinranken oder mit Banane, Bambus, Bodhi-Baum, Tulsi und Lotus mit.

Auch die WZ hat über das Projekt berichtet. Lesen Sie den Beitrag von Friedemann Bräuer vom 13.08. unter diesem Link.